US-Wirtschaft legt leicht zu

US-Wirtschaft legt leicht zu

Washington – Die US-Wirtschaft legt zwar leicht zu, doch schwere Sorgen bereitet nach wie vor der Arbeitsmarkt. Zentralbank-Chef Ben Bernanke bezeichnete die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit gar als «nationale Krise». Nach revidierten Zahlen des Handelsministeriums wuchs die US-Wirtschaft im zweiten Quartal etwas stärker als erwartet.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg auf das Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent, hiess es in der dritten Schätzung des Ministeriums vom Donnerstag. Noch Ende August hatte das Ministerium in einer zweiten Schätzung lediglich von 1,0 Prozent Wachstum gesprochen. Die erste Schätzung hatte bei 1,3 Prozent gelegen. Experten hatten für das zweite Quartal ein etwas schwächeres Wachstum um 1,2 Prozent erwartet. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte die US-Wirtschaft lediglich um 0,4 Prozent zugelegt.

Bernake: Geldpolitik allein «kein Allheilmittel»
Dagegen äusserte sich Bernanke tief besorgt über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. «Die Situation der Arbeitslosigkeit ist wirklich eine nationale Krise», sagte er am Mittwochabend (Ortszeit) in Cleveland. Seit April 2009 seien über neun Prozent der Amerikaner ohne Job. Etwa 45 Prozent der Arbeitslosen hätten länger als ein halbes Jahr keine Stelle. «Das ist ohne Beispiel». Zugleich räumte er ein, dass Geldpolitik allein «kein Allheilmittel» im Kampf gegen die Krise sei, wie die Wirtschaftsagentur Bloomberg berichtet. Auch die Politik könne einiges beitragen. Nützlich seien sicher Massnahmen zur «Erholung des Immobilienmarktes», meinte der Fed-Chef.

Schwebende Hausverkäufe sinken weniger als erwartet
In den USA sind die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im August weniger stark gefallen als erwartet. Die Zahl sei saisonbereinigt um 1,2 Prozent zum Vormonat gesunken, teilte die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten einen Rückgang um 2,0 Prozent prognostiziert. Im Juli war die Zahl um 1,3 Prozent gefallen. Im Jahresvergleich stiegen die Verkäufe um 13,1 Prozent. Volkswirte hatten hier einen Anstieg von lediglich 6,4 Prozent erwartet. Im Vormonat waren sie um 10,1 Prozent gestiegen.  (awp/mc/upd/ps)

US-Handelsministerium

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