Acino/Q1: Umsatz sinkt auf 56,2 Mio CHF – Ausblick bestätigt

Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 1% auf 56,2 (VJ 57,0) Mio CHF zurück. Der operative Gewinn (EBITDA) reduzierte sich um 17% auf 17,8 (21,5) Mio CHF und der EBIT um 32% auf 9,4 (13,8) Mio CHF. Der Reingewinn schliesslich sank um 15% auf 8,6 (10,1) Mio CHF, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte.


Markterwartungen übertroffen
Mit den vorgelegten Zahlen hat Acino die Markterwartungen übertroffen. Von AWP befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 55,0 Mio CHF, einem EBIT von 6,9 Mio CHF und einem Reingewinn von 4,9 Mio CHF.


Angespannte Situation im deutschen Markt
Acino bezeichnete das Ergebnis als «zufriedenstellend». Dass es hinter dem Vorjahr zurückblieb, führt Acino auf die allgemein schwierige Wirtschaftslage und die angespannte Situation im für das Unternehmen wichtigen Markt Deutschland zurück.


Genereller Lagerabbau
Seit Jahresbeginn seien erste Anzeichen einer langsamen Nachfrageerholung spürbar. Die jüngsten Rabattverträge der AOK führten in Deutschland im Vorfeld der Vergabe zu einer Verunsicherung bei den Anbietern. Dadurch kam es gemäss Acino zu einem generellen Lagerabbau. Nach wie vor seien die wichtigsten Kunden zurückhaltend bei Nachbestellungen. Das Gesamtpaket repräsentiert gemäss AOK rund einen Viertel des deutschen Marktes für patentfreie Medikamente. Acino rechnet deshalb mit erhöhtem Preisdruck.


Aus der Sicht von Acino fielen die Rabattvereinbarungen insgesamt leicht positiv aus. Wichtige Kunden hätten AOK-Verträge für die folgenden Produkte gewonnen: Metoprolol, Doxazosin, Levodopa-Carbidopa und Itraconazol. Nicht betroffen von den Verträgen sind Clopidogrel, Oxycodon, Fentanyl, Buprenorphin und Goserelin.


Weitere Clopidogrel-Zulassungen im 3. Quartal möglich
Die Produktgruppe feste orale Darreichungsformen (peroral) erwirtschaftete im ersten Quartal einen Umsatz von 43,4 (47,9) Mio CHF. Wertmässig avancierte Clopidogrel für Acino zum grössten Produkt im Berichtssegment Peroral. Für das dritte Quartal dürften weitere Zulassung für Clopidogrel möglich sein.


Patentrechtsstreit in England
In England verzögert sich die Markteinführung für Oxycodon aufgrund eines Patentrechtsstreites mit Napp Pharmaceuticals. Der aktuelle Oxycodon-Umsatz wird davon aber nicht beeinflusst.


Umsatzsteigerung bei trandermalen Therapiesystemen
Bei den trandermalen therapeutischen Systeme und den bioabbaubaren Wirkstoffimplantate (parental) lag der Umsatz bei 12,8 (9,1) Mio CHF. Grund für die Umsatzsteigerung seien steigende Umsatzerlöse beim Schmerzpflaster Fentanyl sowie erste Umsätze von Buprenorphin nach der Markteinführung in Deutschland. Zudem werden auch erste Umsätze für Goserelin im zweiten Quartal 2009 erwartet. Die Markteinführung sei von den Vertriebspartnern im Sommer geplant.


Free Cashflow erhöht
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit stieg auf 13,5 (0,2) Mio CHF. Daraus hat die Gruppe ihre Investitionen von insgesamt 9,9 Mio CHF finanziert. Der Free Cashflow erhöhte sich auf 2,6 (-8,2) Mio CHF. Zusätzlich seien im ersten Quartal noch 7,2 Mio CHF aus dem Kaufpreisrückbehalt Novosis an Acino zurückgeflossen, heisst es weiter.


Ausblick bestätigt
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2009 erwartete Acino ein «gutes» Resultat. Die ersten Monate würden die vorläufigen Erwartungen bestätigen, schreibt die Gruppe. Aufgrund der bereits erfolgten Auslieferungen und des aktuellen Auftragsbestandes dürfe im vorherrschenden Marktumfeld mit einer langsamen aber stetigen Umsatzausweitung gerechnet werden.


Für das erste Halbjahr geht Acino von höheren Produktionsmengen aber im Vergleich zum Vorjahr tieferen Umsatz aus. Im zweiten Halbjahr dürfte die Umsatzentwicklung dann an Dynamik gewinnen und auch die Verkaufszahlen weiter zulegen. Bei einem EUR/CHF-Kurs von 1,50 erwartet Acino ein Ganzjahreswachstum im unteren zweistelligen Bereich. (awp/mc/07)

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