Air France-KLM steigert Gewinn im 2. Quartal

Für die zweite Jahreshälfte erwarte das Unternehmen «ein deutlich positives» operatives Ergebnis, teilte Air France KLM am Mittwoch in Roissy und Amstelveen mit.

Markterwartungen übertroffen
Die Synergien aus dem Zusammenschluss der französischen Air France und der niederländischen KLM machten sich jetzt deutlich bemerkbar, sagte Unternehmenschef Jean-Cyril Spinetta der Mitteilung zufolge. Zusammen mit der anhaltenden Kostenkontrolle habe dies zu einer deutlichen Verbesserung der Profitabilität geführt. Der Überschuss erhöhte sich in den drei Monaten bis Ende September auf 717 (Vorjahr: 195) Millionen Euro und traf damit weitgehend die Markterwartungen. Der operative Gewinn kletterte auf 528 (339) Millionen Euro. Im zweiten Quartal floss ein Ertrag von gut 500 Millionen Euro aus dem Verkauf der Anteile an dem Reisebuchungssystem Amadeus in die Bilanz ein.


Dynamische Nachfrage
Der Umsatz stieg auf 5,636 (5,116) Milliarden Euro. Durch die Ersparnisse, auch dank der Fusion, seien die operativen Kosten lediglich um 7,0 Prozent höher ausgefallen. Blieben die Treibstoffpreise ausgeklammert, habe sich ein Kostenanstieg von 3,1 Prozent ergeben. Die Passagierzahlen hätten sich auch im zweiten Quartal trotz der hohen Ölpreise – und der Kerosinaufschläge auf die Ticketpreise – sehr dynamisch entwickelt, hiess es. Andererseits machten sich aber schwache europäische Exportmärkte negativ im Frachtgeschäft bemerkbar. Die Passagierzahlen erhöhten sich um neun Prozent, die angebotenen Kapazitäten um fünf Prozent. Die Auslastung verbesserte sich um 2,2 Punkte auf 84,2 Prozent.


Mehr Synaergien
Air France und KLM waren vor eineinhalb Jahren zu der umsatzstärksten Fluggesellschaft der Welt fusioniert. Air France-Exekutivdirektor Pierre-Henri Gourgeon sagte nach der Quartalspräsentation, die Synergien aus dem Zusammenschluss dürften sich im gesamten laufenden Geschäftsjahr (Ende März) auf 300 Millionen Euro summieren. Bislang war von 295 Millionen Euro die Rede gewesen. In den kommenden Jahren dürfte das Einsparpotenzial weiter mindestens 300 Millionen Euro betragen , sagte Gourgeon.


Alitalia-Anteil beibehalten
Air France KLM will ihre Beteiligung an der finanziell angeschlagenen Airline Alitalia beibehalten und sich mit rund 20 Millionen Euro an der Kapitalerhöhung der Italiener beteiligen. Der Anteil werde bei zwei Prozent gehalten, sagte Air France KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta am Mittwoch nach der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal. «Wir werden nicht unter zwei Prozent gehen, aber wir haben auch niemals erwogen, unseren Anteil verwässern zu lassen und unter dieses Niveau zu gehen», erklärte er. Air France KLM werde voraussichtlich etwa 20 Millionen Euro investieren, um seinen Alitalia-Anteil bei zwei Prozent zu halten. Alitalia hat am 14. November die Kapitalerhöhung in die Wege geleitet, die das Überleben der Fluggesellschaft sichern soll. In Presseberichten war spekuliert worden, Air France KLM werde seinen Anteil über die Kapitalerhöhung ausbauen. (awp/mc/as)

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