Aktienfokus Bâloise: Trotz guter Quartalszahlen unter Druck

Der Erstversicherer hat im ersten Quartal das Geschäftsvolumen stärker gesteigert als erwartet und die mittelfristigen Ziele bestätigt. Die Nachrichten wurden von Marktbeobachtern gut aufgenommen. Anlass zu Kritik gibt einzig die gesunkene Solvabilitätsrate, wobei diese trotzdem immer noch auf einem ansprechenden Niveau liegt. Bis um 11.20 Uhr fallen Bâloise um 3,1% oder auf 86,90 (bisheriges Tagestiefst: 86,60) CHF, während der SMI rund 0,5% zulegt. Andere Versicherer wie Swiss Re (-1,7%) oder ZFS (-0,8%) büssen ebenfalls an Wert ein. Dagegen steigen Swiss Life um 4,1%.


Überzeugendes Quartalsupdate
Die Basler hätten einmal mehr und trotz des schwierigen Umfelds ein überzeugendes Quartalsupdate abgegeben, schreiben die Autoren des Wegelin-«BrunCH». Insbesondere in der Sparte Leben, und dort in erster Linie im Bereich Kollektiv-Lebenversicherung und anlagegebundenes Geschäft, dürfte die Bâloise die Investoren mit den Zahlen erfreut haben. Die Bâloise gehöre zu einer der wenigen Perlen im Versicherungssektor und konnte die Finanzkrise einigermassen elegant umschiffen, so die Bank Wegelin weiter. Damit scheinen die Weichen in die richtige Richtung gestellt, um bis 2012 das erklärte Ziel, einer der ertrags- und wachstumsstärksten Versicherer in Europa zu werden, zu erfüllen. Der Konzern werde gestärkt aus der Krise hervorgehen.


Positive Bewertung der Kapitalanlagen-Bewirtschaftung
Auch die Bewirtschaftung der Kapitalanlagen wird am Markt positiv gesehen. Der Abschreiber bei den Anleihen sei mit 0,06% des Portfolios klein ausgefallen, so ein Händlerkommentar. Allerdings verschlechterte sich die Solvenz auf 180% von zuvor 196%, was aber immer noch gut sei.


ZKB: Keine grossen Überraschungen
Georg Marti von der ZKB beurteilt die Zahlen nüchterner: Die Bâloise habe ein starkes Einnahmenwachstum erzielt, insgesamt beinhalte der Zwischenbericht allerdings keine grosse Überraschungen. Die Geschäftsvolumenentwicklung sei etwas besser als angenommen; die Bilanz bleibe weiterhin solide, so sein Fazit. Der ZKB-Analyst belässt sein Rating auf «Marktgewichten», da die Bewertung nur noch einen moderaten Spielraum offen lasse.


Citigroup behält Einschätzung «Hold/Medium Risk» bei
Die Zwischenmitteilung der Bâloise beinhalte nichts Aussergewöhnliches, ist auch William Elderkin von der Citigroup der Meinung. Die Aktie bleibe ein defensiver Wert, dank nach wie vor solider Zahlen. Allerdings gebe es keinen Anlass zur Annahme, dass die Titel den Versicherungssektor in der Kursentwicklung übertreffen könnten. Elderkin behält somit die Einschätzung auf «Hold/Medium Risk» mit einem Kursziel von 80 CHF. (awp/mc/pg/17)

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