Aktienfokus Logitech: Gewinnmitnahmen nach Rekordzahlen


Die Aktien von Logitech notieren nach Vorlage der Jahreszahlen nur knapp behauptet. Die Zahlen haben die Erwartungen der Analysten zwar übertroffen, der Titel ist jedoch nach einer höheren Eröffnung belastet durch Gewinnmitnahmen ins Minus gerutscht.


Logitech: Die hohen Erwartungen der Analysten erfüllt. (pd)
Bis um 10.30 Uhr verliert die Aktie 0,2 Prozent auf 60,15 Franken, während der SPI 0,26 Prozent steigt. Logitech hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den operativen Gewinn vor Steuern und Zinsen auf 145,7 (123,9) Millionen Dollar ausgebaut. Der Reingewinn belief sich auf 132,1 Millionen Dollar und der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 1,27 (1,10) Milliarden Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt Logitech die bereits zuvor angekündigten Geschäftsziele und rechnet mit einem Umsatzwachstum von 10 Prozent und einer Steigerung des Betriebsergebnisses von 15 Prozent. Dem Preisdruck getrotzt
Die Ergebnisse seien gut ausgefallen und lägen klar über den Konsenserwartungen sowie den Prognosen des Unternehmens, schreibt LODH-Analystin Nicole Burth Tschudi. Die Bruttomarge zeige, wie erfolgreich Logitech sich im ersten Quartal 2004 gegen Preisdruck behauptet habe. Zudem sei es überraschend gelungen, die bereits relativ tiefen Administrativkosten weiter zu senken. Die Analystin will die Gewinnschätzungen für 2004/05 erhöhen.


Positive Währungseffekte
Es handle sich wie erwartet um ein starkes Resultat, schreibt auch Christoph Ladner von Sarasin. Das Umsatzvolumen sei leicht höher als erwartet ausgefallen, was zu einem höheren Gewinn geführt habe, kommentiert Serge Rotzer von der ZKB. Der Reingewinn habe zudem von Wechselkursgewinnen profitiert. Das Umsatzwachstum sei vom OEM-Geschäft beflügelt worden, das klar über den Prognosen abgeschnitten habe, so Burth. Hingegen sei der Umsatz des Detailhandelsgeschäfts lediglich innerhalb der Erwartungen ausgefallen. Margen weiterhin hoch
Die CSFB sieht das anders: Der stärker als prognostiziert ausgefallene Umsatzzuwachs der Gruppe sei einzig auf das Retail-Segment zurückzuführen, so Analyst Christoph Gretler. Bemerkenswerts ist laut Rotzer, dass die Margen gehalten werden konnten, obwohl der Anteil des höhere Margen aufweisenden Detailhandelsgeschäfts gegenüber OEM gesunken ist.


Ausblick ohne neue Sensation
Der Ausblick sei zwar nicht spektakulär, bestätige aber die bisherigen Prognosen der Gruppe und stehe auch in Einklang mit den Erwartungen der Analysten, so ein Händler. Erneut zeige sich Logitech vorsichtig hinsichtlich der Ziele, allerdings sei ein durchaus möglich, dass diese übertroffen würden. Das angekündigte Aktienrückkaufprogramm von 250 Millionen Franken werde wohl kursstützend wirken, schreibt Rotzer. Wie sieht die Produktepipeline aus?
Aus seiner Sicht sei das wiederholte Programm aber eine Enttäuschung und wohl darauf zurückzuführen, dass der Gruppe in den letzten beiden Jahren Produkt-Innovationen gefehlt hätten. Das Programm kommt laut Burth zwar nicht überraschend, fällt jedoch im Vergleich zu den letzten beiden Rückkaufprogrammen ziemlich umfangreich aus. Der Titel ist gemäss Sarasin-Analyst Ladner derzeit nicht sehr teuer. Den faire Wert sieht er bei 65 Franken, womit das Aufwärtspotenzial allerdings gering sei. Vontobel teilt diese Ansicht mehr oder weniger: «Wir trauen der Aktie kurzfristig Kurssteigerungen von bis zu 10 Prozent zu», schreibt Analyst Oliver Maslowski in einem Kurzkommentar. (afx/scc/bit)

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