Aktienfokus: Roche nach einem Avastin-Studienabbruch schwächster Titel im SMI

Am Markt wird der Studienabbruch zwar als «Rückschlag» bezeichnet, die Folgen für Roche werden jedoch als eher gering eingeschätzt. Der Roche-Genussschein reagiert mit schwächeren Notierungen auf die Nachricht. Um 09.45 Uhr steht das Papier 0,7% tiefer auf 195,50 CHF, während der Gesamtmarkt 0,01% auf 7’463,11 Punkte verliert.


«Partieller Rückschlag»
Claudio Werder von der Bank Vontobel spricht in einer ersten Einschätzung von einem «partiellen Rückschlag», der «sicherlich schmerzlich» sei. Zu Avastin seien aber noch klinische Studien zu vielen Indikationen im Gang, entschärft er sogleich. Auch die ZKB verweist auf das insgesamt 25 verschiedene Krebsarten umfassende Entwicklungsprogramm von Roche zu Avastin. Dieses bleibe unberührt. Die jüngste Nachricht des Studienstopps bezeichnet die ZKB als «kursneutral».


Bank Vontobel lässt Schätzungen unverändert
Werder lässt seine Avastin-Schätzungen unverändert. In seinem Modell seien erst Umsätze für die Indikationen Darmkrebs (zugelassen) und nichtkleinzelliger Lungenkrebs (Zulassungsverfahren läuft) integriert, führte er aus. Werder rechnet gegen Ende 2006 mit US-Zulassungen für Brust- und Lungenkrebs – beides Krebsarten, die häufiger auftreten als Bauchspeicheldrüsenkrebs.


Finanzielle Auswirkungen «limitiert»
Roche selber hat die finanziellen Auswirkungen des Studienstopps auf Anfrage von AWP als «limitiert» bezeichnet. Der Pharmakonzern begründet dies damit, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs eher selten auftritt und zudem schwierig zu behandeln ist.


Roche versucht weiterhin eine Behandlung für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs zu finden. So werden derzeit Patienten für eine Phase III Studie rekrutiert, bei der die Wirkung von Avastin in Kombination mit der Standardtherapie Gemcitabine-Chemotherapie und Tarceva untersucht wird. Wann erste Resultate zu dieser Studie vorliegen, konnte Mediensprecher Alexander Klauser auf Anfrage von AWP noch nicht sagen. (awp/mc/pg)

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