Aktienfokus Swiss Life: Gerüchteküche lag daneben – Aktie sinkt

Bis um 10.45 Uhr sinken Swiss Life Namen um 2,4% auf 191,80 CHF. Damit geben die Valoren die gestrigen Avancen von 4,0%, welche mit gewaltigen Handelumsätzen erzielt wurden, zum grössten Teil wieder her. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 0,96% tiefer auf 6’958,75 Punkten.


Marktgerüchte – einmal mehr – nicht gerechtfertigt
Die diversen Marktgerüchte erwiesen sich – einmal mehr – als nicht gerechtfertigt, resümiert die Zürcher Kantonalbank (ZKB) das gestrige Geschehen. Für die Analysten von Lombard Odier Darier Hentsch (LODH) kommt die (abgeschwächte) Form der Ankündigung indes nicht überraschend. Schliesslich habe der Lebensversicherer bereits im September angekündigt, dass das Ergebnis der Strategieüberprüfung für die BdG am 1. Dezember anlässlich des Investors Day erläutert wird.


BdG bleibt ein Teil der Swiss Life Gruppe
Die BdG bleibt ein Teil der Swiss Life Gruppe und soll eine fokussiertere Wachstumsstrategie einschlagen. Das Institut wird sich in Zukunft verstärkt auf das Private Banking fokussieren. Mit der Absage an einen Verkauf der BdG zerschlagen sich auch die Hoffungen der Investoren auf einen Aktienrückkauf der Swiss Life, macht LODH auf einen weiteren Punkt aufmerksam.


Ziele liegen im Rahmen der Erwartungen
Ab 2008 will die BdG jährlich 1 Mrd CHF an Neugeldern netto anziehen, die Cost/Income-Ratio soll auf 60% sinken und die EK-Rendite soll 15% übertreffen. 2004 lag die EK-Rendite der BdG noch bei 7,4%. Diese Ziele liegen im Rahmen der Erwartungen von LODH, schreibt die Privatbank in ihrem Kommentar. Sie sind ähnlich ambitiös wie diejenigen anderer Vermögensverwalter, ergänzt die ZKB.


Rolf Aeberli – gut für BdG – schlecht für die Bären
Neuer Chef der BdG wird per 1. Februar 2006 Rolf Aeberli, seit 2002 Finanzchef der Julius Bär Gruppe. Aeberli löst Marco Netzer ab, der das Tessiner Bankinstitut verlassen wird. Aeberli habe sich zuletzt bei den Roadshows der Zürcher Bank einen guten Namen gemacht, meint LODH, der Abgang sei also aus Sicht der Bären zu bedauern. Es stelle sich auch die Frage, ob aus der «alten» Bär-Garde noch weitere Abgänge folgen werden.


Die Julius Bär-Aktie liegt zum Berichtszeitpunkt mit einem Abschlag von 2,1% auf 98,90 CHF ebenfalls deutlich unter dem Markt. (awp/mc/ab)

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