Aktienfokus: UBS nach neuen Madoff-Vorwürfen leicht im Minus

Die Grossbank weisst die Behauptungen als nicht nachvollziehbar und falsch zurück. Gegen 9.30 Uhr stehen die Titel mit 0,1% auf 15,51 CHF nur leicht im Minus. Auch das Volumen ist mit 1,3 Mio gehandelten Aktien bei einem Tagesvolumen von rund 12,5 Mio Anteilen nicht überdurchschnittlich hoch. Der SMI verliert 0,25%.


Analysten kaum beunruhigt
Analysten sehen die neuen Vorwürfe relativ gelassen. «Derzeit werden vom Madoff-Insolvenzverwalter ständig neue Forderungen gestellt», sagte ein Experte. Es sei unwahrscheinlich, dass die volle Summe bezahlt werden müsse – auch die Bank Union Bancaire Privée (UBP) habe nur etwa die Hälfte in einem Vergleich bezahlt. Auf die UBS gesehen, sei dies dann keine Summe, die die Bank in Schwierigkeiten bringe.


Noch längst kein Urteil gesprochen
Auch Kepler-Analyst Mathias Büeler sieht die neuen Vorwürfe eher nicht kritisch für die Grossbank. «Man muss beachten, dass die UBS nicht die erste Bank ist, die betroffen ist. Zudem wird das rechtliche Vergehen anderer Institute deutlich höher eingeschätzt als bei der UBS», sagte der Experte. Zudem sei bisher nur die Klage eingereicht, was dann die Gerichte dazu sagen, sei noch völlig offen. «Eine Entscheidung kann sich durchaus Jahre hinziehen, der Ausgang ist sehr schwer abzuschätzen».


Aussergerichtlicher Vergleich möglich 
Händlern zufolge könnten allerdings die neuen Forderungen den Fall Madoff zunehmend zu einem Thema für den Markt werden lassen. Das Sentiment sei im europäischen Bankensektor und auch bei den Aktien der UBS sonst schon angespannt. Noch sei zwar unklar, ob der Insolvenzverwalter mit seinen Vorstössen gegen die Grossbank Erfolg haben werde. Möglicherweise laufe das Ganze auf einen aussergerichtlichen Vergleich hinaus. Die diesbezüglichen Unsicherheiten kämen jedoch zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt. (awp/mc/ps/07)

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