Alcoa mit 62 Prozent Gewinnanstieg – Umsatzentwicklung enttäuscht

Das US-Unternehmen verbuchte im April-Juni-Abschnitt einen Rekordgewinn von 744 Millionen Dollar. Das waren 62 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Der Quartalsgewinn pro Aktie erhöhte sich auf 85 (Vorjahresvergleichszeit: 52) Cent, teilte Alcoa am Montag nach Börsenschluss mit. Der Umsatz legte um 18,9 Prozent auf knapp acht Milliarden Dollar zu. Die von Alcoa erzielten Aluminiumpreise bei seinen Kunden erhöhten sich während des zweiten Quartals massiv auf 2728 Dollar je Tonne gegenüber 1977 Dollar je Tonne in der entsprechenden Vorjahreszeit. Die Aluminiumproduktion stieg um 15 000 auf 882 000 Tonnen.


Zweifel über Nachfrage belasten Märkte
Zweifel über die zukünftige Aluminiumnachfrage und – preisentwicklung belasten momentan die Märkte. Aluminium hatte wie andere Bunt- oder Leicht-Metalle (NE-Metalle) im Mai nach einem erneuten Preisschub Rekordpreise verbucht. Seither sind die Preise zurückgegangen. Die Aluminiumnachfrage aus China dürfte nach Darstellung von Marktexperten ein entscheidender Faktor für die weitere Entwicklung der Aluminiummärkte bleiben. Weltweit steigende Zinsen könnten die Baubranche belasten, einen der Hauptabnehmer für Aluminiumprodukte.


Jede Geschäftssparte mit Absatzanstieg
Jede der sechs Geschäftssparten habe im zweiten Quartal einen Absatzanstieg verbucht. Alcoa halfen höhere Preise am Londoner Warenterminmarkt LME (London Metals Exchange) und die starke Nachfrage der Luft- und Raumfahrtindustrie, des Bausektors und der Nutzfahrzeughersteller. Das Geschäft mit Dosenblech lief ebenfalls auf Hochtouren. Dagegen wirkten sich höhere Energiepreise, der schwächere Dollar und Kosten für die Vorbereitung auf einen möglichen Streik in den USA negativ aus. Inzwischen hat Alcoa jedoch einen neuen US-Tarifvertrag vereinbart.


Gewinn beinahe verdoppelt
Alcoa hatte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 15,2 (12,9) Milliarden Dollar und verdoppelte seinen Gewinn nahezu. Alcoa verdiente im Januar-Juni-Abschnitt 1,35 Milliarden Dollar oder 1,54 Dollar je Aktie gegenüber 720 Millionen Dollar oder 82 Cent je Aktie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.


Gezielte Investitionen
Konzernchef Alain Belda gab sich optimistisch. Alcoa investierte gezielt, während gleichzeitig rigorose Kostenkontrolle betrieben wurde. Das Unternehmen investierte im ersten Halbjahr weltweit 1,32 Milliarden Dollar, wobei Wachstumsprojekte in Norwegen, Australien und China hervorgehoben wurden. Die Gesellschaft hatte auch eine Grundsatzvereinbarung in Vietnam getroffen. Dort soll möglicherweise gemeinsam mit der vietnamesischen Viatcomin eine Bauxit- und Tonerde- Produktionsstätte entstehen. Es handelt sich um Rohstoffe aus denen Aluminium produziert wird. (awp/mc/ar)

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