Allianz erwägt Dresdner-Verkauf nach China

Die Chinesen böten auch einen deutlich höheren Preis als die Commerzbank, die seit Monaten mit der Allianz über die Dresdner Bank verhandelt. Analysten schätzten deren Wert auf 8 bis 9 Milliarden Euro. Zudem sei die China Development Bank (CDB) bereit, den Kaufpreis komplett in bar zu bezahlen, heisst es weiter. Die Allianz würde Minderheitsaktionär bleiben. Im Falle eines Verkaufs an die Commerzbank hingegen würde diese voraussichtlich zumindest teilweise in eigenen Aktien bezahlen.


Widerstand aus der Politik zu erwarten
Verlockend sei ein Verkauf an die Chinesen für die Allianz auch, weil sich damit attraktive Vertriebsmöglichkeiten in dem wichtigen Wachstumsmarkt knüpfen könnten und die Dresdner zum Brückenkopf für alle Bankgeschäfte mit China würde. Allerdings dürfte der Verkauf einer der grössten deutschen Geschäftsbanken an ein chinesisches Staatsunternehmen auf erheblichen Widerstand aus der Politik stossen. Die CDB ist die grösste der drei staatlichen Entwicklungsbanken der Volksrepublik China.


Abbau von mehr als 10’000 Stellen?
Umgekehrt könnte die Belegschaft bei einem Zuschlag an die CDB aber sehr viel glimpflicher davonkommen. Wenn die Dresdner Bank an die Commerzbank gehe, drohe möglicherweise der Abbau von mehr als 10.000 Stellen, heisst es. Arbeitsplatzverluste seien vor allem in den Frankfurter Zentralen beider Geldhäuser zu erwarten. Die hochdefizitäre Kapitalmarktsparte Dresdner Kleinwort würde von der Commerzbank zudem stark zurück gestutzt oder ganz abgewickelt. (awp/mc/ps/11)

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