Anlegerverhalten bei Strukturierten Produkten: Rendite gibt Ausschlag

Im Weiteren achten die Anleger auch darauf, welche Bank das Produkt herausgibt, sowie auf die Währung. Weniger ausschlaggebend sind dagegen ethische Kriterien oder der Internetauftritt der emittierenden Bank. Die repräsentative Umfrage bei über 2’300 Personen ergab zudem, dass Männer stärker auf Strukturierte Produkte ansprechen als Frauen. So gab 10% der befragten Männer an, ein Strukturiertes Produkt im Depot zu haben, weitere 6% besassen in Vergangenheit einmal eines.


Hoher Kenntnisstand in der Bevölkerung
Insgesamt besitzt rund 7% der Schweizer Bevölkerung ein solches Anlageprodukt. Als überraschend hoch bezeichnen die Verfasser der Studie den Kenntnisstand der Schweizer Bevölkerung: So wissen 60% der Bevölkerung, dass es Strukturierte Finanzprodukte gibt und teilweise auch, wie diese funktionieren.


Anlegerinformationen müssen verbessert werden
Allerdings stellen die Verfasser der Studie auch fest, dass die Anlegerinformationen verbessert werden müssen. Denn die Studie hat zwar gezeigt, dass das Wissen, wie Strukturierte Produkte grundsätzlich funktionieren, gross ist. Die Kenntnisse, inwieweit das Kapital geschützt ist, sind dagegen weit beschränkter. Auf Strukturierte Produkte aufmerksam gemacht wurden die meiten durch Bankberater. Bei knapp der Hälfte jener, die Strukturierte Produkte besitzen oder besassen, ist dies der Fall. Vor dem Kauf eine Beratung durch einen Bankangestellten in Anspruch genommen haben sogar 70% der derzeitigen Besitzer.


Mit Beratung zufrieden
Die meisten von ihnen zeigten sich zufrieden mit der Beratung. Auf einer Skala von 1 bis 10 Punkten bewerten sie ihre Zufriedenheit durchschnittlich mit 7,4 Punkten. Ein Drittel der derzeitigen und 26% der ehemaligen Besitzer bezeichnen ihre Erfahrungen mit Strukturierten Produkten als positiv. Negative Erfahrungen haben dagegen 21% der jetzigen und 28% der einstigen Besitzer gemacht.


Studie noch vor Lehman-Pleite erarbeitet
Da die Umfrage allerdings im Mai und im Juni dieses Jahres, also noch vor dem Zusammenbruch der Lehman-Bank, durchgeführt wurde, könnten die Aussagen der Studie inzwischen geändert haben. Denn durch die Lehman-Pleite haben diverse Anleger ihr in Strukturierten Produkten angelegtes Geld verloren respektive sind in Unkenntnis über deren mögliche Rückzahlung. Strukturierte Produkte sind eine Mischung aus herkömmlichen Anlagen wie Aktien und Optionen mit derivativen Finanzinstrumenten. Ihr Rückzahlungswert wird von der Entwicklung eines oder mehrerer Basiswerte abgeleitet. Als Basiswerte dienen Aktien oder Rohstoffe, aber auch Börsenindizes oder die Höhe von Zinsen. (awp/mc/ps/31)

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