Anzeigen- und Werbemarkt tendiert zum Internet

Grund dafür sei vor allem der Anzeigenmarkt, der zunehmend zu Online-Portalen wie Monster.com, Realestate.com oder Craiglist.com abwandert. Aber auch bei der Werbung nagt das Internet verstärkt an den Umsätzen der Printmedien, berichtet die New York Times (NYT).


Vergangene Domäne
«Es war einmal eine Zeit, in der Kleinanzeigen die exklusive Domäne der Zeitungen waren», sagte Mort Goldstrom, Präsident der Newspaper Association of America (NAA), auf deren Jahresversammlung in San Francisco. Diese Zeit ist vorbei. Der Kern des Problems sei aber nicht der Wettbewerb, sondern der Preisverfall am Anzeigenmarkt, der durch die Online-Konkurrenten verursacht wird, so Luis Ubinas von McKinsey.


Online-Bereich zieht Anzeigenmarkt auf sich
Zudem ziehe der Online-Bereich das ganze Wachstum im Anzeigenmarkt auf sich. Sollte dieser Trend anhalten und auch auf den Anzeigenmarkt für Autos und Immobilien übergreifen, seien bis 2007 massive Umsatzeinbussen zu befürchten. Es sei aber nicht zu spät gegenzusteuern. Als Beispiele nannte der McKinsey-Analyst Jochen Heck attraktiven Content im Umfeld der Anzeigen, vereinfachte Prozesse bei der Anzeigenbuchung sowie ein besseres Verständnis für lokale Märkte.


Rückläufige Printumsätze
Auch bei der Werbung sieht die NYT einen Trend in Richtung Internet. Vor allem nationale Tageszeitungen in den USA würden unter der Abwanderung der Werbeumsätze zu Online-Medien leiden. Lokale und regionale Zeitungen kommen demnach besser mit der Online-Konkurrenz zurecht. So seien die Printwerbeumsätze bei Dow Jones, Herausgeber des Wall Street Journal, im ersten Quartal 2005 im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent gesunken. Auch die NYT Company kann nur auf eine magere Steigerung der Werbeumsätze um 0,8 Prozent im ersten Quartal verweisen, wobei hier die Online-Umsätze inkludiert sind. Kleine und mittlere Regionalzeitungen weisen hingegen ein stärkeres Wachstum auf, so die NYT. Auf der Seite der grossen Zeitungen ist jedoch anzumerken, dass sie meist Online-Schwestern haben. Die Verlagerung der Werbeumsätze müsste also auf Ebene der Mutterkonzerne zumindest teilweise ausgeglichen werden. (pte/mc/gh)

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