Apple scheffelt Milliarden dank iPhone und iPad

Im vierten Geschäftsquartal (Ende September) stieg der Gewinn auf unterm Strich 4,3 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro). Das sind 70 Prozent mehr als im bereits guten Vorjahreszeitraum. Damit ist Apple das profitabelste Technologie-Unternehmen nach Microsoft . Der Umsatz schnellte im fast gleichen Tempo auf 20,3 Milliarden Dollar hoch.


Appetit auf mehr
Und Jobs machte am Montag in Cupertino Appetit auf mehr: «Wir haben für das restliche Kalenderjahr immer noch ein paar Überraschungen parat.» Für Mittwoch hat das Unternehmen zu einer Veranstaltung eingeladen, die sich um die Mac-Computer dreht, die den Konzern einst gross gemacht hatten. Beobachter tippen darauf, dass Apple ein neues Betriebssystem enthüllt. Auch gab es immer wieder Spekulationen über Macs mit berührungsempfindlichem Bildschirm. Im Quartal verkaufte Apple knapp 3,9 Millionen Macs, das ist ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Die iPhone-Verkäufe verdoppelten sich sogar beinahe auf 14,1 Millionen. Zeitweise wurde der Nachschub knapp und Geräte nur mit wochenlanger Verspätung zu bekommen. Auch viele Kunden des deutschen Apple-Partners Telekom mussten warten.


«Wir haben RIM eingeholt»
Nach den Worten von Jobs verkauft Apple mittlerweile mehr von seinen iPhones als Research In Motion (RIM) von seinen Blackberrys: «Wir haben RIM eingeholt, und ich sehe nicht, dass sie in den kommenden Quartalen wieder zurückkommen werden.» Ungewohnt scharf griff Jobs auch Google mit seinem konkurrierenden Handy-Betriebssystem Android an: Die gemeldeten Verkaufszahlen seien unzuverlässig, Geräte und Software schlecht aufeinander abgestimmt, das System bei weitem nicht so offen wie behauptet. Binnen weniger Jahre, so glauben Marktforscher, werden Android-Handys das iPhone an Beliebtheit eingeholt haben. Auch Microsoft greift Apple mit seinem neuen Betriebssystem Windows Phone 7 an. Nokia und der Blackberry-Hersteller RIM versuchen mit neuen Modellen, ihre Stellung bei den Smartphones zu verteidigen. Das Klima ist mittlerweile so vergiftet, dass sich die Hersteller gegenseitig mit immer neuen Patentklagen überziehen.


Tablet-PC: Konkurrenz zieht nach
Auch an den Tablet-Computern der Konkurrenz liess Jobs kein gutes Haar. Die meisten seien schlicht zu klein im Vergleich zum eigenen iPad, von dem Apple im Quartal knapp 4,2 Millionen loswurde. Apple hatte mit dem Gerät einen toten Markt belebt. Noch hat das iPad ein Quasi-Monopol. Aber langsam bringen die Konkurrenten ähnliche Geräte heraus. Marktforscher sagen den flachen Rechnern einen Boom voraus. Mit seinen Zahlen übertraf Apple ein ums andere Mal die Erwartungen der Analysten. Die Aktie ging im vorbörslichen Handel am Dienstag dennoch um rund 5 Prozent in die Knie. Die Börsianer störten sich an einem ihrer Meinung nach zu vorsichtigen Ausblick, an gesunkenen Margen und Lieferproblemen beim iPad. Das Papier hatte allerdings auch jüngst mit 319 Dollar sein Allzeithoch erklommen.


Weitere Rekorde angekündigt
Apple ist mit mehr als 290 Milliarden das zweitteuerste Unternehmen der USA nach dem Energiekonzern ExxonMobil. Ob Apple es bald schafft, den Energiegiganten zu überholen? Für das laufende erste Geschäftsquartal kündigte Finanzchef Peter Oppenheimer bereits den nächsten Rekord an: einen Umsatz von rund 23 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie von um die 4,80 Dollar. Apple übertrifft seine eigenen Prognosen in schöner Regelmässigkeit. (awp/mc/ps/31)

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