Arcelor-Verwaltungsratspräsident: Stahlkonzern finanziell gerüstet

Kinsch widersprach in einem Interview mit dem «Luxemburger Wort» (Donnerstag) der Ansicht von Mittal Steel, dass sich Arcelor mit der in Aussicht gestellten Dividendenpolitik finanziell beschneiden würde. Arcelor hatte eine weitere Dividendenerhöhung auf 1,85 Euro pro Aktie für 2005 angekündigt und eine Extra-Ausschüttung über fünf Milliarden Euro als Super-Dividende oder Aktien-Rückkauf in Aussicht gestellt, um die Mittal-Offerte abzuwehren.


Keine Blockade für die Zukunft
Arcelor sei absolut nicht blockiert, seine Zukunft zu gestalten, sagte Kinsch, der erstmals öffentlich begründete, warum seiner Ansicht nach die Eigenständigkeit Arcelors die bessere Alternative sei. «Wir werden genügend Kapital haben, um interessante Projekte realisieren und auch finanzieren zu können.» Gespräche über interessante Industrieprojekte würden intensiv geführt.


Kein offizielles Schreiben von Lakshmi Mittal
Bislang habe er kein offizielles Schreiben vom Kontrahenten Lakshmi Mittal an den Arcelor-Verwaltungsrat erhalten. «Das einzige, was Herr Mittal bislang vorge legt hat, ist eine pure Addition von Tonnen und finanziellen Kennzahlen beider Gesellschaften», sagte Kinsch dem «Luxemburger Wort». Arcelor rechne nicht in Tonnen, um grösser zu werden. Der Luxemburger Stahlkonzern verfolge konsequent eine auf industrielle Logik ausgerichtete Politik und habe mit seinen Resultaten auch den Beweis erbracht, dass dieses Modell leistungs- und tragfähiger sei, meinte der Arcelor-Verwaltungsratspräsident, der eigenen Aussagen nach Lakshmi Mittal nie getroffen hat. (awp/mc/ab)

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