Artur P. Schmidt: Der wahre Junk-Bond-Staat

Von Artur P. Schmidt
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Den Euro stabilisieren
Am Tag der Abrechnung könnte eben nicht der Euro auf der Strecke bleiben, sondern vor allem der Dollar, sind doch die Schulden der PIIGS-Staaten Peanuts im Vergleich zum Billiardengrab an Schulden, die im US-Raum lauern. Auch wird sich ein kurzfristig starker Rückgang des Euro sogar als Segen für Europa zeigen, denn es stärkt mittel- bis langfristig vor allem die Exportkraft der bundesdeutschen Wirtschaft. Den Untergangspropheten des Euro sei gesagt, dass Europa nicht untergeht, zu stark ist die politische Idee eines vereinten Europa und zu wichtig die Idee eines gemeinsamen Währungsraumes. Es kann nicht oft genug betont werden, dass es darum geht eine stabile Währung für Europa zu schaffen, gemäss dem Vorbild der Deutschen Bundesbank. Auch wenn die Staatsschulden aktuell immer grösser werden, so hat das Beispiel der 100-jährigen Entwicklung des US-Dollar gezeigt, dass Währungsreformen durch Abwertung meistens vermieden werden können.


Der Untergang des Systems ist nie im Sinne der Gläubiger
Ein weiterer möglicher Schritt sind global koordinierte Schuldenreduzierungen durch Gläubigerverzicht. So laufen Sanierungen nun einmal ab, es ist niemals im Sinne der Gläubiger, das gesamte System untergehen zu lassen. Deshalb muss alles getan werden, den Euro zu erhalten und diesen wieder zu einer Währungsfestung auszubauen. Ein Ausstieg aus dem Euro ? ohne um seinen Erhalt zu kämpfen ? wäre ein törichter Fehler, denn dies würde nur den Interessen der US-Bankenmafia dienen, die so schnell wie möglich eine von Ihnen kontrollierte Weltwährung einführen will.
 
Schulden lösen sich nicht in Luft auf
Die Probleme im Euroraum sind ein gefundenes Fressen für unsere amerikanischen Freunde, lenken diese doch vor der kommenden Krise in den kommerziellen Gebäuden in den USA und die nach wie vor tickende Derivate-Zeitbombe ab. Wenn man nur lange genug auf den anderen verbal einschlägt, so die falsche These der Amerikaner, kann man effektiv die eigenen Schwächen verbergen. Doch die Amerikaner haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht: die Märkte. Diese werden früher oder später den Junk-Bond-Status der amerikanischen Anleihen ebenso einpreisen wie es bereits bei den griechischen geschah. Das Problem bei Schulden ist, dass sich diese nicht in Luft auflösen, auch wenn man versucht, durch noch mehr Schulden machen die Situation zu verbessern.


Neues Rating für die USA  
Ich erlaube mir deshalb, die US-Anleihen auf Junk-Bond-Niveau herabzustufen, da sich scheinbar Rating-Agenturen wie Standard & Poors nicht zu diesem Entschluss durchringen können, weil sie fürchten müssen, zukünftig keine lukrativen Aufträge aus der US-Wirtschaft mehr zu erhalten. Die mafiaähnliche Struktur der Rating-Agenturen, die nur noch als amerikanische Hofberichterstatter dienen, stinkt zum Himmel! Wenn Spanien als pleite gilt, dann ist es die USA schon seit langem. Der amerikanische Trick, die Schulden auf die übernächste Generation verlagern zu wollen, wird nicht aufgehen. Ohne harte Einschnitte und Sparen lässt sich ein jahrzehntelanger Verschuldungswahn nicht einschränken. Das billige Geld der US-Notenbank ist Gift für die Gesundung der Märkte. Diese wird erst dann Einzug halten, wenn neue Strukturen und neue Regeln die Finanzmärkte wieder gesunden.


Das grösste Ponzi-Schema der Welt 
Aktuell handelt es sich um ein gedoptes System, bei dem es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann der grosse Schwindel, dieses grösste Ponzi-Schema der Welt, auffliegt. Deshalb muss der USA in aller Härte aufgezeigt werden, dass eine Sanierung ihres maroden Wirtschaftssystems nicht auf Kosten der restlichen Welt, sondern nur durch harte Einschnitte erfolgen kann. Das Mass ist voll und die europäische Geduld mit den US-Schulden-Junkies neigt sich dem Ende zu. Wenn es jemals an der Zeit war, das deutsche Gold aus den USA zurückzuholen, jetzt wäre ganz im Sinne de Gaulles der richtige Zeitpunkt, Frau Kanzlerin!





Artur P. Schmidt
Der Wirtschaftskybernetiker Dr.-Ing. Artur P. Schmidt wurde in Stuttgart geboren. Er besuchte im Stadtteil Zuffenhausen das Ferdinand-Porsche-Gymnasium und machte dort das Abitur. Das Studium der Luft- und Raumfahrttechnik in Stuttgart und Berlin schloss er im Alter von 27 Jahren mit  der Bestnote im Fachgebiet Raketentechnik ab, so dass ihm von Prof. H.H. Koelle die Promotion angetragen wurde. Im Alter von 30 Jahren erhielt Artur P. Schmidt den Doktortitel für ein kybernetisches Marktanalyse-Verfahren am Beispiel der Strategischen Planung von Airbus Industries. Nach einer Beratungstätigkeit bei Anderson Consulting sowie als Leiter der Strategischen Analyse der Ruhrgas AG war Dr. Schmidt Stipendiant der Stiftung zur Förderung der systemorientierten Managementlehre und letzter Schüler von Prof. Hans Ulrich, dem Begründer des St. Galler Management-Ansatzes. Während dieser Zeit begann Dr. Schmidt seine publizistische Laufbahn, aus denen Bestseller wie «Endo-Management» und «Der Wissensnavigator» sowie Wirtschaftsbücher wie «Wohlstand_fuer_alle.com» oder «Crashonomics» hervorgingen. Sein neuestes Buch, welches im EWK-Verlag (www.ewk-verlag.de ) erschienen ist, heisst  «Unter Bankstern».











Heute ist Artur P. Schmidt Herausgeber des Online-News-Portals www.wissensnavigator.com sowie der Finanz-Portale www.bankingcockpit.com , www.wallstreetcockpit.com , www.futurescockpit.com und www.optioncockpit.com sowie Geschäftsführer der Tradercockpit GmbH (www.cockpit.li ). Dr. Schmidt ist ein gefragter Keynote-Speaker sowie Kolumnist für zahlreiche Finanzpublikationen. 

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