Axpo: Stromversorger kritisieren Preiserhöhung

Sie beziehen den Axpo-Strom über die Kantonswerke und verteilen ihn an eine Million Endkunden in sechs Nordostschweizer Kantonen (AG, AR, AI, SG, TG, ZH) weiter.


ElCom soll Tarife unter die Lupe nehmen
Sie wollen, dass die Elektrizitätskommission (ElCom) die Erhöhung prüft. Der ElCom-Geschäftsführer Renato Tami hat bereits festgehalten, dass die Regulierungsbehörde keinen Grund für höhere Preise sieht. Die ElCom kann jedoch keinen direkten Einfluss auf die Axpo-Preise nehmen. Ende August prüft sie aber die Tarife für die Endkunden. Die Axpo hatte am Wochenende bekannt gegeben, dass ihre Strompreise für die Kantonswerke auf Anfang 2011 um 1,2 Rappen pro Kilowattstunde steigen sollen. Sie begründete dies mit höheren Produktions- und Beschaffungskosten sowie der Teuerung. Welchem Prozentsatz die Erhöhung entspricht, will Axpo nicht präzisieren.


Strom 7 Prozent teurer  
Axpo-Chef Heinz Karrer gab aber am Dienstag in einem Interview mit dem «Blick» an, dass die Konsumenten dadurch durchschnittlich 7% mehr bezahlen würden. «Wir glauben, dass das vertretbar ist», sagte er. In den letzten sieben Jahren seien die Axpo-Tarife um total 1,7 Rappen gesenkt worden. Die Endversorger-Verbände bestätigen die Axpo-Berechnung für die Konsumenten. Die Axpo erhöhe aber ihren Preis für Strom alleine um 20%. Ein Wechsel zu einem anderen Stromanbieter dürfte für die Endversorger dennoch kaum infrage kommen. Trotz Preiserhöhung gehört die Axpo noch immer zu den günstigsten Anbietern in der Schweiz.


Vorwurf: Kantone schauen auf eigene Kassen
Ihre Kritik richten die Verbände vor allem an die Kantone, welche die Axpo besitzen. Bei den verantwortlichen Politikern fehle der Wille, die Preise unverändert tief zu halten. Stattdessen seien sie froh, wenn sie hohe Dividendenerträge von der Axpo erhielten und so beispielsweise die Steuern weniger erhöhen müssten. Hinter der Kritik stehen der Verband Aargauischer Stromversorger (VAS), der Elektrizitätswerke-Verband St. Gallen-Appenzell, der Verband Thurgauischer Elektrizitätsversorgungen (VTE) sowie der Verband Kommunaler Elektrizitätsversorgungsunternehmen im Kanton Zürich und angrenzenden Gebieten. Sie versorgen nach eigenen Angaben 40% der Stromkunden in der Nordostschweiz. (awp/mc/ps/27)

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