Bank of America schliesst Teil der Kapitallücke mit CCB-Anteilsverkauf

Der Verkaufspreis habe bei 4,20 Hongkong Dollar je Stück gelegen, schreibt das «Wall Street Journal» (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Käufer sei eine Investorengruppe um Temasek Holdings, Hopu Investment und China Life Insurance.


Kapitallücke von rund 34 Mrd. Dollar
Der Verkauf kommt nicht überraschend, da die US-Regierung bei der Bank of America in der vergangenen Woche eine Kapitallücke von knapp 34 Milliarden Dollar festgestellt hatte. Diese muss die Bank innerhalb der kommenden sechs Monate stopfen. Der zuletzt stark umstrittene Bank-Chef Keneth Lewis hatte deswegen den Verkauf von Sparten für bis zu 10 Milliarden Dollar angekündigt. 17 Milliarden Dollar will die Bank of America, die gemessen an der Bilanzsumme zu den grössten des Landes zählt, über den Verkauf von Aktien erlösen.


Merrill Lynch steht nicht zum Verkauf
Lewis hatte vergangenen Freitag betont, dass die Investmentbank Merrill Lynch nicht zum Verkauf steht. Die Bank of America hatte am 15. September, dem Tag des Zusammenbruchs der Investmentbank Lehman Brothers, überraschend Merrill Lynch gekauft. Die Bank aus der amerikanischen Provinz schnappte sich damit eine der bis dahin feinsten Adressen an der New Yorker Wall Street. Im September wurde Lewis noch für diesen Kauf von vielen Investoren und Experten gefeiert.


Lewis unter Druck
Doch vor allem wegen der immensen Verluste der übernommenen Investmentbank wird die Bank of America inzwischen vom Staat mit 45 Milliarden Dollar gestützt und hatte jetzt im «Stress-Test» der US-Regierung die grösste Kapitallücke. Lewis, der die Bank zu einem der grössten Institute des Landes aufgebaut hatte, ist wegen des immensen Kapitalbedarfs unter Druck. Erst vor kurzem musste er bei einer turbulenten Hauptversammlung einen Teil seiner Macht abgeben und verlor seinen Posten als Verwaltungsratsvorsitzender (Chairman). Seitdem ist nur noch der Vorstandsvorsitzender (CEO). (awp/mc/pg/16)

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