Bankenverband rät EZB von schnellen Zinserhöhungen ab – ‹Kein Grund zur Eile›

Bei der Straffung der Geldpolitik bestehe aus heutiger Sicht «kein Grund zur Eile», heisst in dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Konjunkturbericht des BdB. Der Branchenverband begründet dies mit dem erwarteten Rückgang des Preisauftriebs. Die Inflationsrate werde in der zweiten Jahreshälfte wieder unter die Marke von zwei Prozent sinken, bis zu der nach EZB-Definition Preisstabilität herrscht. «Ferner wird das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum 2006 und 2007 aller Voraussicht nach nicht über die Potenzialrate steigen, so dass auch keine Kapazitätsengpässe zu befürchten sind», heisst es im Konjunkturbericht. Zudem führten Leitzinserhöhungen zu einem steigenden Eurokurs. Ein starker Euro dämpft die Exportaussichten der europäischen Wirtschaft.


Mittelfristige Risiken für die Preisstabilität
Die EZB hatte ihren Leitzins im Dezember zum ersten Mal seit fünf Jahren angehoben und im März um weitere 0,25 Punkte auf jetzt 2,50 Prozent erhöht. Sie begründete dies vor allem mit mittelfristigen Risiken für die Preisstabilität. Volkswirte erwarten am Jahresende ein Zinsniveau von mindestens 3,00 Prozent. (awp/mc/th)

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