BASF erhöht Jahresprognose nach besser als erwartetem Quartal

Wachstumsimpulse erwartet BASF insbesondere aus Asien, aber auch aus Nordamerika. Allerdings drückten die nochmals gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten weiterhin auf die Margen. Das Unternehmen hob seine Prognose für den durchschnittlichen Ölpreis pro Barrel Brent von zuvor 50 auf 55 Dollar an.

Deutlich steigendes Ergebnis erwartet
Für das Gesamtjahr 2005 erwartet der Chemiekonzern nun ein deutlich im Vergleich zum Vorjahr steigendes Ergebnis vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereinflüssen. Zuvor hatte das Unternehmen ein EBIT vor Sondereinflüssen über dem Stand von 2004 prognostiziert. Der Umsatz soll wie bisher von BASF angekündigt deutlich gegenüber dem Vorjahr steigen. Weiterhin unverändert geht das Unternehmen von einem weltweiten Anstieg der Chemieproduktion in 2005 von rund drei Prozent aus. Das vierte Quartal werde voraussichtlich nicht das gute Betriebsergebnis vor Sonderposten des Vorjah res von 1,604 Milliarden erreichen, hiess es weiter.

Ergebnisbelastung durch die Hurrikans in den USA
Das Unternehmen begründete dies unter anderem mit einer Ergebnisbelastung durch die Hurrikans in den USA von voraussichtlich 120 Millionen Euro. Im dritten Quartal hatten die Wirbelstürme bereits mit 20 Millionen Euro das Ergebnis belastet. Zudem habe BASF im Vorjahreszeitraum einen Gewinn in Höhe von 80 Millionen aus dem Derivategeschäft verbucht, der nun wegfiele.

Analysten positiv aber nicht euphorisch
Analysten und Händler bewerteten die Konzernzahlen eher positiv, jedoch nicht euphorisch. «Die Zahlen für das dritte Quartal sind weitgehend wie erwartet ausgefallen, aber teilweise etwas enttäuschend», sagte ein Analyst von Merrill Lynch. Der Ausblick für das vierte Quartal sei eher ernüchternd. Die Aktie sei daher etwas unter Druck geraten. Der Markt sei durch die ansonsten deutlich besser als erwartet ausgefallenen Zahlen verwöhnt und reagiere etwas enttäuscht. Die BASF-Aktie fiel in einem knapp behaupteten Marktumfeld um 2,53 Prozent auf 58,47 Euro. Positiv beurteilten die Branchenexperten den angehobenen Ausblick für das Gesamtjahr.

BASF bleibe auch weiterhin «ein Geldautomat», die Abkühlung des Sektors sei aber absehbar, hiess es von der Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW). Breits im dritten Quartal habe BASF zu spüren bekommen, dass sich die sehr gute Entwicklung des vergangenen Jahres im gesamten Sektor nicht ebenso star k fortsetze.


Erwartungen der Analysten übertroffen
Von Juli bis September sei der Gewinn vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereinflüssen um 13,2 Prozent auf 1,327 Milliarden Euro gestiegen, teilte die BASF mit. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) nahm in der Berichtsperiode um 17,3 Prozent auf 1,262 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) legte unter anderem wegen eines Buchgewinns um 51,5 Prozent auf 1,438 Milliarden Euro zu. Damit übertraf der Chemiekonzern die Prognosen der Analysten. Die Experten waren im Schnitt von einem EBIT vor Sondereinflüssen von 1,303 Milliarden Euro, einem EBIT von 1,22 Milliarden und einem EBT von 1,23 Milliarden Euro ausgegangen. Die BASF wies im dritten Quartal einen Buchgewinn von etwa 200 Millionen Euro durch den Verkauf von Basell, dem Kunststoff-JointVenture mit Shell, aus. Auch beim Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter übertraf das Unternehmen die Prognosen.

Der Überschuss wuchs um 120,8 Prozent auf 808 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 11,2 Prozent auf 10,361 Milliarden Euro zu. Die Prognosen hatten im Schnitt bei 9,926 Milliarden Euro gelegen. Der Umsatzzuwachs resultierte überwiegend aus höheren Verkaufspreisen im Chemiegeschäft, einem stark gestiegenen Ölpreis sowie höheren Absatzmengen.

Mehr umsetzen konnte die BASF von Juli bis September in allen Regionen. So stieg der Umsatz in Europa um acht Prozent auf 5,802 Milliarden. Davon setzte das Unternehmen alleine in Deutschland 3,927 Milliarden Euro um, ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Nordamerika wuchsen die Erlöse um zwölf Prozent auf 2,291 Milliarden Euro und im Raum Asien, Pazifik um fast ein Viertel auf 1,645 Milliarden Euro. In der Region Südamerika, Afrika, Naher Osten betrug der Umsatz 623 Millionen Euro (plus acht Prozent).

(awp/mc/hfu)

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