Batigroup GV: Special Situation abgeblitzt

Nachfolger von Verwaltungsratspräsident Robert A. Jeker wird Markus Dennler. Die Generalversammlung wählte den 1956 geborenen Rechtanwalt und professionellen Verwaltungsrat am Freitag in Basel mit grossem Mehr bei einzelnen Gegenstimmen in den Verwaltungsrat. Die Wahl an die Spitze des Aufsichtsgremiums erfolgt durch dieses selbst.


Gegen den neuen VR-Präsidenten sprach sich einzig Franz Gyger von der Solothurner Special Solutions Holding aus. Dennlers Wahl sei ein Fehler, weil er die Batigroup nicht weiterbringe. Dafür brauche es einen Baufachmann. Fachleute aus der Baubranche habe es genug bei der Batigroup, konterte der abtretende Verwaltungsratspräsident. Es brauche mehr Aussensicht und andere Erfahrungen, sagte Jeker. Als anerkannter Banken- und Versicherungsspezialist mit grosser Führungserfahrung sei Dennler «eine ausserordentlich gute Wahl».


Chancenlos war Gygers Special Solution auch mit dem Antrag auf eine Statutenänderung nach der Devise «eine Aktie, eine Stimme». Bei der Batigroup bleibt damit die Stimmrechtbeschränkung von fünf Prozent in Kraft. Der Verwaltungsrat kann Ausnahmen bewilligen. Die Special Solution hält derzeit an der Batigroup einen Anteil von knapp 10%. Eingetragen sind aber wegen der Stimmrechtsbeschränkung nur fünf Prozent. Über seine konkreten Pläne machte Gyger an der Generalversammlung vor den 264 anwesenden Aktionären keine Angabe. Seine Gesellschaft kaufe Aktien und verkaufe sie weiter, wenn möglich natürlich mit Gewinn.


«Wir sind keine Raider», versicherte Gyger. Es gehe nicht darum, die Batigroup zu zerschlagen. Die Vinkulierung sei jedoch ein alter Zopf. Gyger wurde nur von vereinzelten Votanten unterstützt. Als Ziel hatte er angegeben, mit Partnern zusammen 30% an Batigroup kontrollieren zu wollen. Die Vinkulierung soll laut VR-Präsident Jeker unter anderem verhindern, dass die Batigroup in die Hände von Finanzjongleuren gerät und zum Spielball von Partikulärinteressen wird. Eine unfreundliche Übernahme erachtet Jeker als unwahrscheinlich und extrem riskant.


Die Batigroup solle nun organisch wachsen, sagte Jeker zu den von der Special Solution ins Feld geführten Fusionen. Nicht das stärkste, sondern das schwächste Glied solle bezahlen bei der Restrukturierung des Schweizer Bauhauptgewerbes. Zustimmung fand an der GV die erst zweite Dividende in der Geschichte des 1997 gegründeten Unternehmens. Sie beträgt 50 Rappen. Ob es fürs laufende Jahr auch eine Ausschüttung gibt, ist offen.


Wegen des miesen Wetters ist der Baukonzern schlecht ins laufende Jahr gestartet. Im ersten Quartal liegt der Umsatz um 20 Mio CHF hinter der Vorjahresperiode zurück, wie Konzernchef Werner Helfenstein sagte. Ziel sei nun ein dividendenfähiges Resultat für das Gesamtjahr. (awp/mc/as)

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