Bauhauptgewerbe 2004: Alle Hände voll zu tun – Taschen bleiben leer

Die Auftragslage entwickelte sich im ganzen Jahr für den Hochbau
durchaus erfreulich, teilte der SBV am Mittwoch mit. Ausser beim
öffentlichen Hochbau mit einem Einbruch um fast ein Drittel stiegen die
Aufträge im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
zweistellig. Den Ausschlag gab der Wohnungsbau mit seinem Plus von 16,1
Prozent.

Öffentliche Hand mit bescheidenem Zuwachs
Aufs
ganze 2004 gesehen zeigte sich die öffentliche Hand mit einem
bescheidenen Zuwachs von 1 Prozent wegen der Sparanstrengungen
zurückhaltend. Impulse gab der private Bau, vor allem der Wohnungsbau
mit einem Jahreszuwachs von 13,8 Prozent.

Bautätigkeit am Hochbau stieg auf 62,3 Prozent

Der
Anteil der privaten Bautätigkeit am ganzen Hochbau stieg damit von 56,7
Prozent 2001 auf 62,3 Prozent 2004. Für das Bauhauptgewerbe ist das
allerdings ein schwacher Trost: Laut SBV bringt das nur kurzfristig
Beschäftigung.

2,9 Prozent Beschäftigte mehr
Ende
2004 arbeiteten 2,9 Prozent Beschäftigte mehr auf dem Bau als im
Vorjahr. Die Zahl der Lehrlinge kletterte um 11,4 Prozent auf über 4000
– trotzdem blieben Lehrstellen unbesetzt, bedauerte der Verband.

Trübe Aussicht für den Tiefbau
Für
2005 verfügt der Hochbau über eine 18,2 Prozent höhere Arbeitsreserve
als im Vorjahr. Der Tiefbau hingegen schaut trübe in die Zukunft: Der
Arbeitsvorrat schwand allein im letzten Quartal 2004 um 13,5 Prozent.
Dies sei Neat-bedingt, teilte der SBV mit. Die Lage werde sich wegen
des Entlastungsprogramms weiter verschärfen.

190 Konkurse
Trotz
dem seit 2001 zum ersten Mal leicht gestiegenen Baupreisindex (+ 2,2%)
sind die Ertragsaussichten laut SBV düster. Die Zahl der Baufirmen habe
gemäss Creditreform erneut markant um 789 eher kleine Firmen
zugenommen. Demgegenüber stünden 190 Konkurse (2003: 169). So dürfte
der «teilweise erbitterte Konkurrenzkampf anhalten und die Ertragslage
sehr schwierig sein». (awp/mc/gh)

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