BCV mit Gewinnrückgang – Handelsverlust auch im 2. Quartal

Insgesamt weist die BCV für die ersten sechs Monate einen um 29% tieferen Betriebsertrag von 420,0 (VJ 591,8) Mio CHF aus. Der Bruttogewinn verminderte sich um 46% auf 166,0 (307,7) Mio CHF. Etwas weniger stark – um 39% auf 192,3 (317,6) Mio CHF – ging der Reingewinn vor Minderheitsanteilen zurück, schreibt die Waadtländer Bank am Dienstag in einer Mitteilung. Mit den ausgewiesenen Zahlen hat die BCV die Erwartungen der Analysten insbesondere bezüglich Bruttogewinn nicht erreicht.


Handelsverlust im 2. Quartal bei 10 Mio. Franken
Der Rückgang des Betriebsertrages ist in erster Linie auf den Handelsverlust zurückzuführen. Nach einem Minus von 35 Mio CHF im ersten Quartal, resultierte hier auch im zweiten Jahresviertel erneut ein Verlust, der mit noch 10 Mio CHF allerdings eingedämmt werden konnte. Die Anfang Jahr eingeführte Strategie zur Risikoverminderung trage erste Früchte. Infolge der erheblichen Reduktion der Risiken in Zusammenhang mit dem Aktienderivatehandel geht die Gruppe davon aus, im zweiten Halbjahr wieder einen positiven Handelserfolg zu erzielen. Dies unter der Voraussetzung, dass ausserordentliche Ereignisse ausbleiben.


Neben dem Handelsgeschäft wirkten auch der Verkauf von Unicible sowie der Beteiligung an der spanischen Tochtergesellschaft Asesores y Gestores Financieros SA (A&G) ertragsmindernd. Bei konstantem Konsolidierungskreis belief sich der Ertragsrückgang noch auf 22%.


Erfolg im Zinsengeschäft um 1 Prozent gesteigert
Im für die Bank wichtigsten Ertragspfeiler Zinsengeschäft stieg der Erfolg um 1% auf 256,7 Mio CHF. Der Kommissionsertrag sank um 9% auf CHF 176,4 Mio CHF. Als Folge der Normalisierung der Verkäufe von Finanzanlagen gegenüber dem aussergewöhnlich hohen Vorjahresniveau sowie der Veräusserung des Unicible-Geschäfts reduzierte sich der übrige ordentliche Erfolg um 65% auf 31,6 Mio CHF. Die Kosten verminderten sich konsolidiert um 11% auf 254 Mio CHF. Unter Ausklammerung der Verkäufe resultierte dagegen ein Anstieg um 2%.


Mit 114,1 Mio CHF lag der ausserordentliche Ertrag um 27% über dem Vorjahr. Die Zunahme erkläre sich in erster Linie aus der Veräusserung der Beteiligung an A&G und der Abtretung des Konsumkreditgeschäfts.


10 % wengier Vermögen verwaltet
Zum Semesterende verwaltete die BCV Vermögen in der Höhe von 75,9 Mrd CHF (-10% zum Vorjahr). Der Neugeldzufluss belief sich auf 0,3 Mrd CHF, nach 1,74 Mrd CHF in der Vorjahresperiode. Berücksichtige man den Rückgang von 558 Mio CHF bei den wenig rentablen Termingeldkonten, betrage der Neugeldzufluss 900 Mio CHF.


Bilanzsumme um 4 % verringert
Die Bilanzsumme verringerte sich um 4% auf CHF 34,1 Mrd CHF. Dieser Rückgang erklärt sich zum einen mit der Risikoverminderungsstrategie im Aktienderivatehandel, welche zu einem Rückgang des Handelsportfolio führte. Zum andern gingen die Forderungen und Verpflichtungen gegenüber Banken zurück.


Positive Entwicklung der Hauptertragsquellen erwartet
Im zweiten Halbjahr werde sich die Normalisierung der Geschäftsergebnisse fortsetzen, was sich insbesondere in einem Rückgang des ausserordentlichen Ertrags äussern werde. Zuversichtlich zeigt sich die Gruppe jedoch im Hinblick auf die Entwicklung der Hauptertragsquellen. Allerdings werden Brutto- und Nettogewinn im Gesamtjahr von dem in der ersten Jahreshälfte eingefahrenen Handelsverlust negativ beeinflusst. Fortgeführt werde die zu Jahresbeginn angekündigte Finanzstrategie hinsichtlich Optimierung der Eigenkapitalbasis und Dividendenpolitik, heisst es weiter. (awp/mc/pg/12)

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