Bierkonsum sinkt

In der Schweiz wurden im abgelaufenen Braujahr insgesamt 4’157’329 Hektoliter Bier verkauft, wie der Mitteilung des Schweizerischen Brauerei-Verbandes vom Dienstag zu entnehmen ist. Das Entspricht einer Abnahme von 2,9%. Der Pro-Kopf-Konsum nahm innert Jahresfrist um 2 Liter auf 55,5 Liter ab. Das sei der tiefste Stand seit fünfzig Jahren, sagte Konrad Studerus, Geschäftsführer des Brauerei-Verbandes, auf Anfrage.


Kontinuierlich rückläufig
Im Braujahr 1954/1955 wurde ein Pro-Kopf-Konsum von 51,8 Litern registriert. In der Folge habe der Konsum zugenommen, bis er im Braujahr 1969/70 bei 77 Litern die Spitze erreicht habe, sagte Studerus. Seither sei der Pro-Kopf-Konsum kontinuierlich rückläufig. Studerus führt den Rückgang einerseits darauf zurück, dass der Alkoholkonsum in den vergangenen Jahrzehnten allgemein abgenommen hat und dass heutzutage weniger schweisstreibende Arbeiten ausgeführt werden.


Witterung und Senkung der Promillegrenze erschwerend
Im abgelaufenen Braujahr kamen aber die schlechte Witterung im Sommer und die Senkung der Promillegrenze erschwerend dazu. Wie gross der Einfluss der Promillegrenze sei, konnte Studerus nicht quantifizieren. Für die Bierbrauer werde es allgemein härter, sagte Studerus. Neben der unerfreulichen Absatzentwicklung habe die Brauereibranche unter zunehmendem Kostendruck zu leiden. Mit dem Wegfall des Einfuhrzolls auf Bier aus dem EU-Raum per 1. Februar 2005 habe auch der Konkurrenzdruck nochmals zugenommen.



Bierproduktion nahm ebenfalls ab
Die inländische Bierproduktion nahm im Braujahr 2004/2005 um 3,6% auf 3’452’581 Hektoliter ab. Die Importe verzeichneten einen bescheidenen Zuwachs von 0,9% und erreichten gesamthaft 704’748 Hektoliter.


Bundeskasse profitierte mit 101,5 Millionen
Die Bundeskasse profitierte im Braujahr 2004/05 mit 101,5 Mio CHF von der Sondersteuer auf Bier (Biersteuer). In diesem Betrag sind die ordentlichen Unternehmenssteuern noch nicht enthalten. Die Mehrwertsteuererträge auf Bierverkäufen im Gastgewerbe und Detailhandel werden auf rund 200 Mio CHF geschätzt. (awp/mc/gh)

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