BP will drastische Kursverluste stoppen

Der Konzern hat seit der Explosion auf der Ölplattform «Deepwater Horizon» am 20. April mit elf Toten deutlich an Wert verloren. Die BP-Aktie brach von ihrem damaligen Kurs von 655,40 Pence um ein Drittel auf rund 449 Pence ein. Die Talfahrt der Aktie beschleunigte sich in dieser Woche, nachdem die «Top Kill» genannte Aktion zum Stopfen der sprudelnden Ölquelle am vergangenen Wochenende gescheitert war.


Ratingabstufungen
Das Investorenbriefing wurde eilig angekündigt, nachdem die US-Ratingagenturen Fitch und Moody’s die Kreditwürdigkeit des Unternehmens herabgestuft hatten. Fitch stufte BP von «AA+» auf «AA» herab. Konkurrent Moody’s nahm seine Einstufung von «Aa1» auf «Aa2» zurück. Beide Ratingagenturen halten eine weitere Rückstufung angesichts drohender Milliardenkosten für möglich.


Hochprofitables Unternehmen
Durch die Herabstufung wird es für BP schwieriger und teurer, sich Geld zu leihen. Der Ölmulti ist eines der weltweit profitabelsten Unternehmen. Er machte in den vergangenen Jahren Milliardengewinne. Im ersten Quartal 2010 steigerte BP seinen Überschuss um 138 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar (rund 4,6 Mrd Euro).


Credit Suisse rechnet mit Gesamtkosten von 37 Mrd Dollar
Wie viel BP für den Schaden letztlich zahlen muss, weiss derzeit niemand genau. Analysten der Schweizer Bank Credit Suisse rechnen mit Gesamtkosten von bis zu 37 Milliarden Dollar. So viel Gewinn machte der Konzern insgesamt in den vergangenen beiden Jahren.


BP fühlt sich stark genug für Kostenexplosion
BP sieht sich finanziell gut für den Kampf gegen die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko gerüstet. Im ersten Quartal 2010 hatte BP seinen Überschuss um 138 Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar (rund 4,6 Mrd Euro) gesteigert. «Wir stehen dieser Situation als starkes Unternehmen gegenüber», sagte BP-Chef Tony Hayward am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Investoren.


Kampf gegen Ölpest kostete bislang 1 Mrd Dollar
Allerdings gab Hayward zu, dass die geplanten Öl-Fördermengen, die im März bekanntgegeben worden waren, eventuell zurückgefahren werden müssten. Genaue Zahlen könne er zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht nennen. Wie sich die Kosten auf die Dividende der Anleger auswirken, könne ebenfalls noch nicht beziffert werden. Bisher habe der Kampf gegen das Öl, das seit dem Sinken der Plattform «Deepwater Horizon» im April ins Meer läuft, BP rund eine Milliarde Dollar gekostet, sagte Hayward. (awp/mc/pg/07)

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