Bucher: Weniger Umsatz – mehr Gewinn

Im zweiten Quartal hat sich allerdings der Auftragseingang gegenüber dem ersten wieder etwas verlangsamt, was vor allem auf saisonale Gründe zurückzuführen ist. Den bisherigen Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt Bucher, bleibt dabei aber insgesamt vorsichtig. Der Umsatz ging um 11,7% auf 1’040,7 Mio CHF zurück, währungs- und akquisitionsbereinigt ergab sich ein Minus von 9,6%. Der Auftragseingang erhöhte sich dagegen um 23,3% auf 1’010,0 Mio CHF. Der Auftragsbestand per Ende Juni lag mit 462,2 Mio CHF 18% unter dem Stand von Ende März 2010 bzw. um 9% unter demjenigen von Ende 2009.


Marge trotz tieferem Umsatz verbessert
Der EBIT verbesserte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 21,3% auf 71,2 Mio CHF, die EBIT-Marge entsprechend auf 6,8 von 5,0%. Der Reingewinn legte um 3,6% auf 43,3 Mio CHF zu. Die geringe Verbesserung des Reingewinns sei auf Belastungen des Finanzertrages durch Währungsverluste zurückzuführen, hiess es in der Mitteilung von Bucher. Im ersten Semester 2010 habe die hohe Verschuldung der Industriestaaten Zweifel an der noch zaghaften konjunkturellen Erholung aufkommen lassen und die allgemeine Wirtschaftslage sei instabil geblieben. Ausserdem hätten die massive Schwäche des Euro und der übrigen Hauptwährungen die operativen Kennzahlen des Konzerns belastet.


Nachfrage legt wieder zu
Die negativen Auswirkungen der Währungsschwankungen seien aber dank der starken Präsenz mit Produktionsstätten im Euroraum und in den USA sowie der Absicherung der Wechselkurse gemindert worden, so Bucher. Und die Nachfrage in den Hauptmärkten habe sich vom sehr tiefen Niveau des Vorjahres erholt. Allerdings folgte der Umsatz dieser positiven Entwicklung wegen des tieferen Auftragsbestandes zu Beginn des Jahres noch nicht.


Bisheriger Ausblick aufs Geasamtjahr bekräftigt 
Der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr 2010 wird bestätigt. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen von 2009 sei mit einem Umsatz, einem Betriebs- und einem Konzerngewinn in der Grössenordnung des Vorjahres zu rechnen. Weiterhin bleibe die generelle Konjunktur instabil und die Sichtweite für Zukunftsprognosen sowie die Geschäftsentwicklung seien stark eingeschränkt.


Kuhn Group rechnet mit «eher schwierigen» H2
Für die grösste Division Kuhn Group wird mit einem «eher schwierigen» zweiten Semester gerechnet. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen von 2009 sei von einem leicht tieferen Umsatz und einem etwas besseren Betriebsergebnis auszugehen. CEO Philip Mosimann zeigte sich indes anlässlich einer Telefonkonferenz mit den Aussichten für den Auftragseingang der Kuhn Group «insgesamt zuversichtlich und zufrieden». Allerdings würden sich die einzelnen Regionen sehr unterschiedlich entwickeln. Am besten seien die Aussichten für die USA, für Westeuropa seien sie verhalten und für Osteuropa schwach, mit Ausnahme von Polen.


Alle Divisionen 2010 im schwarzen Bereich erwartet
Für Bucher Municipal wird eine leichte Abschwächung der Nachfrage im zweiten Halbjahr prognostiziert bei einem stabilen Umsatz und einem besseren Betriebsergebnis. Für Bucher Hydraulics sieht das Unternehmen eine «sehr deutliche» Zunahme von Umsatz und Betriebsgewinn, wobei beide Prognosen Sondereffekte aus dem Jahr 2009 nicht berücksichtigen. Die Verluste in den Divisionen Emhart Glass und Specials beunruhigen CEO Mosimann nicht. Für das Gesamtjahr wird für beide Divisionen ein positives Betriebsergebnis in Aussicht gestellt.


Aktie unter Druck
An der Börse geben die Aktien bis am frühen Nachmittag trotz positiver Kommentare seitens der Analysten um 2,9% auf 132 CHF ab. Die Titel hatten in den vergangenen fünf Wochen konstant zugelegt. (awp/mc/ps/06) 

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