BWL will eigene Ölreserven anzapfen

«Die Schweiz beabsichtigt, (…) Pflichtlagerfreigaben zu ermöglichen», teilte das BWL am Samstag in einem Communiqué mit. Der einzelne Konsument werde von dieser Massnahme nicht betroffen sein. «Andere Massnahmen stehen angesichts der problemlosen Versorgung der Schweiz mit Erdöl nicht zur Diskussion», schreibt das BWL. Die Eindämmung des Inlandverbrauchs durch Tempobeschränkungen, autofreie Sonntage oder Fahrverbote für gewisse Kategorien oder Gebiete seien kein Thema, sagte Vize-BWL-Direktor Gerold Lötscher auf Anfrage.


Pflichtlager für viereinhalb Monate
Die Schweiz habe Pflichtlager, die den Verbrauch von viereinhalb Monaten deckten. In den Tanks lagerten die vier Erdölprodukte Benzin, Diesel, Heizöl und Flugbenzin, sagte Lötscher.


Notstandsplan
In der Wahl des landesinternen Vollzugs sind die einzelnen Mitgliedsstaaten der Internationalen Energieagentur (IEA) autonom. Wie sie sich konkret am Notstandsplan beteiligen, müssen sie innert 15 Tagen kundtun. Der Plan gilt dann für die Dauer von 30 Tagen.


Entscheid nächste Woche
Den Entscheid zur Umsetzung der Ölreservefreigabe werde Wirtschaftsminister Joseph Deiss die nächste Woche fällen. Dabei gehe es unter anderem um die Menge und die Zusammensetzung der Ölhilfe für die USA, sagte Lötscher.


360´000 Fass aus Schweizer Reserven
Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie, rechnet damit, dass die Schweiz 0,6% der 60 Mio Fass, welche die Mitgliedsländer der IEA binnen eines Monats auf den Markt bringen wollen, zur Verfügung stellt. Das würde 360´000 Fass aus den Schweizer Reserven entsprechen. (awp/mc/gh)

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