CH-Ausblick: Schwach erwartet – Pharma und UBS im Fokus

Die Schwäche der amerikanischen Märkte setzte sich am Montag in Asien fort; der Nikkei beispielsweise brach deutlich ein. Insgesamt sprechen Händler von «düsteren Aussichten». Erschwerend komme hinzu, dass das G-20-Treffen in Südkorea ergebnislos beendet worden sei. Es fehle eine entschlossene Führung der Politik angesichts der vielen Krisen, heisst es. Daneben belaste der weiter nachgebenden Euro und die fallenden Rohstoffpreise.


Bis um 08.20 Uhr sinkt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 1,29% auf 6’217,44 Punkte.


Die hiesige Agenda zeigt sich zu Wochenbeginn arm an Nachrichten und Konjunkturdaten. Der Blick der Anleger dürfte sich daher vermehrt auf die Pharmawerte Roche (-1,4%) und Novartis (-0,8%) richten, nachdem beide Konzerne übers Wochenende an der Krebsforschertagung American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago neue Studiendaten präsentiert haben.


Roche hat in einer Phase-III-Studie für Avastin bei Eierstockkrebs gute Detail-Studienergebnisse bekannt gegeben. Novartis hat unter anderem erfolgreiche Studiendaten zu Zometa und Afinitor präsentiert. Gleichzeitig hat Konkurrent Bristol-Myers Squibb Daten vorgelegt, wonach das Krebsmittel Sprycel zur Behandlung von Leukämie dem Novartis-Konkurrenzmittel Gleevec überlegen zu sein scheint.


Der Fokus der Anleger dürften sich auch weiter auf UBS (-1,8%) richten, dies im Zusammenhang mit der politischen Aufarbeitung des Staatsvertrages. Offensichtlich hat die UBS-Spitze um Kaspar Villiger und Oswald Grübel einen Schritt auf die Politik zu gemacht. In einem Brief an Bundespräsidentin Doris Leuthard und die Geschäftsprüfungskommissionen hat sich die Grossbank bereit zum Gespräch erklärt. Wie UBS zählen auch CS (-1,8%) zu den schwächsten Werten.


ZFS verlieren vorbörslich 1,4%. Der Versicherer hat eine Mehrheitsbeteiligung an der indonesischen PT Mayapada Life erworben und vollzieht so den Eintritt in den indonesischen Lebensversicherungsmarkt. Swiss Re (-0,9) sinken leicht unterdurchschnittlich. Morgan Stanley hat in Erwartung positiver Katalysatoren das Kursziel für die Titel erhöht.


Holcim verbilligen sich um 1,8%. Der Zementhersteller will seine CO2-Emissionen bis 2015 um 25% senken. Das bisherige Ziel, eine Verminderung der Netto-CO2-Emissionen pro Tonne Zement um 20% per Ende 2010, sei bereits erreicht worden, so der Konzern. Goldman Sachs hat das Kursziel für die Holcim-Titel nach unten revidiert, was die tieferen Zementvolumen und -Preise reflektiere, heisst es.


Swatch hat in einem Zeitungsinterview erneut ein neues Rekordergebnis für 2010 in Aussicht gestellt. Die Titel verlieren, wie jene von Konkurrent Richemont, 1,4%. (awp/mc/ps/07)

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