CH-Eröffnung: Freundlich – erneut Finanzwerte und Zykliker gesucht

Die Tagestendenz dürfte jedoch wie so häufig erst am Nachmittag mit den Vorgaben von Wall Street entschieden werden. Die Berichtssaison in Europa liefert derzeit kaum noch Impulse, am Nachmittag stehen die Daten zu den US-Baubeginnen April zur Veröffentlichung an.


Das Blue Chips Barometer SMI steigt bis um 09.40 Uhr um 54,07 Punkte bzw. 0,99% auf 5’489,19 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,73% auf 835,60 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,94% auf 4’716,23 Zähler.


Die Bankaktien UBS (+3,8% auf 16,52 CHF), Credit Suisse (+2,2% auf 47,62 CHF) und Julius Bär (+3,6% auf 45,10 CHF) gehören auch am Berichtstag zu den Favoriten. Vor allem Letztere zeige im Moment das beste Momentum im Sektor, hiess es. Die Stimmung für den Bankensektor sei weiter gut; die Medienberichte, wonach verschiedene US-Banken die erhaltenen TARP-Mittel zurückzahlen möchten, erwiesen sich als stützend.


Die Versicherungsaktien, am Vortag noch hinter dem Gesamtmarkt liegend, steigen am Dienstag deutlich. Swiss Re gewinnen 4,1% auf 37,92 CHF und ZFS zeigen sich mit +2,7% auf 202,50 CHF wenig bewegt von einer Kurszielsenkung durch Morgan Stanley.


Die Aktien des SLI-Neulings Sonova steigen nach Jahreszahlen um 3,1% auf 82,50 CHF. Der Hörgerätehersteller hat die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten leicht übertroffen. Zudem bleibt der Ausblick des Unternehmens «unverändert positiv».


Die zurückgekehrte Risikobereitschaft und der Konjunkturoptimismus lassen auch andere konjunktursensitive Werte weiter ansteigen. So sind Holcim (+3,2% auf 57,50 CHF), ABB (+3,5% auf 17,69 CHF), Petroplus (+3,5% auf 20,60 CHF) sowie Kühne + Nagel (+3,1% auf 83,30 CHF) weit vorne zu finden. Petroplus hatte am Vorabend die Ernennung von Jean-Paul Vettier zum neuen CEO bekannt gegeben; Er folgt auf Bob Lavinia, der in den Ruhestand geht. Analysten begrüssen die Ernennung Vettiers.


Aus dem Segment Luxusgüter gewinnen Swatch 3,4% auf 180,60 CHF und Richemont 1,9% auf 23,96 CHF.


Die defensiven Aktien werden hingegen – wie so oft in Phasen steigender Risikoneigung – zurückgebunden und belasten den Schweizer Aktienmarkt. Mit Novartis (+0,1% auf 44,10 CHF), Roche (-0,8% auf 144,90 CHF) und Nestlé (-0,1% auf 40,48 CHF) macht keiner der drei Schwergewichte die Aufwärtsbewegung mit.


Fallende oder stagnierende Kurse sind auch bei Synthes (-1,6% auf 116 CHF) und Swisscom (-0,6% auf 310 CHF) zu sehen.


Am breiten Markt fallen die Titel von Santhera um 30,6%. Das junge Pharmaunternehmen musste in einer weit fortgeschrittenen klinischen Studie einen Rückschlag verkraften. Das Santhera-Management setzt nun seine Hoffnungen auf eine zweite und deutlich grösser Studie.


Der Drehautomatenhersteller Tornos (Aktie: -0,9%) musste für das erste Quartal 2009 einen Verlust von 6,1 Mio CHF ausweisen. Der Umsatz brach um 42,9% und der Auftragseingang gar um 56,5% ein.


Quadrant sinken um 1,6%. Das Konsortium um die Firmengründer und die japanische Mitsubishi Plastics hat sein Anfang Mai lanciertes Übernahmeangebot bei 86 CHF pro Aktie bekräftigt und ist somit den Forderungen einiger Grossaktionäre nach einer Aufbesserung nicht nachgekommen. Mit 93,50 CHF liegt der Valor jedoch weiter deutlich über der Offerte. nach Ansicht von Analysten deutet der Umstand, dass das öffentliche Kaufangebot nicht wie vorgesehen am 20. Mai, sondern am 2. Juni publiziert wird, darauf hin, dass die Verhandlungen mit den kritischen Aktionären noch im Gange sind. (awp/mc/pg/14)

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