CH-Eröffnung: Gehalten – Starke Banken versus schwache Defensive

Nach der abermaligen Geldmengenausweitung durch die Fed bestehe bei vielen Anlegern Eindeckungsbedarf, hiess es im Handel.


Für neue Impulse dürfte am Nachmittag der Höhepunkt unter den für Freitag angekündigten Konjunkturdaten, nämlich der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober sorgen. Experten rechnen mit einer leichten Verbesserung, nachdem im Wochenverlauf bereits die vom Dienstleister ADP veröffentlichte Zahl der Beschäftigten im Privatsektor positiv überrascht hatte.


Bis um 09.30 Uhr sinkt der Swiss Market Index (SMI) um 0,01% auf 6`592,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), hier ist der Einfluss der grosskapitaliserten Werte beschränkt, steigt hingegen um 0,07% auf 1`025,68 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gibt um 0,02% auf 5`861,33 Punkte nach.


Die neue Geldspritze der US-Notenbank treibt die Finanzwerte auch am Berichtstag an. Allen voran die Papiere der Grossbanken Credit Suisse (+1,5%) und UBS (+1,2%) stehen in der Gunst der Anleger. Julius Bär steigen um 1,0%. Die Banken ist einer der Gewinner, wenn die Fed die Zinskurve vom mittleren bis zum ganz langen Ende steiler mache, hiess es im Handel.


Bei den Versicherern setzt sich die Tendenz des Vortages fort: Swiss Re (+1,0%) outperformen ZFS (-0,1%) nach Zahlen klar. Die Bank Vontobel hat am Berichtstag ZFS durch Swiss Re in ihrer «Vontobel Alpha List Largecap» ersetzt. Die Papiere des Rückversicherers werden den Benchmark schlagen, geben sich die Analysten überzeugt. Zu einem anderen Schluss kommt das Kepler-Research: Dieses empfiehlt Gewinnmitnahmen in Swiss Re, während ZFS gehalten werden sollten.


Die höhere Risikoneigung der Anleger führt zu tieferen Notierungen bei den defensiven Schwergewichten. Im Pharmasektor sinken Novartis um 0,8% und Roche um 0,3%. Letztere haben viel versprechende Phase-II-Ergebnisse für eine neue, zielgerichtete Krebstherapie bei fortgeschrittenem Melanom erzielt. Der schwarze Hautkrebs gehört zu den tödlichsten und aggressivsten Formen von Hautkrebs.


Nestlé büssen 0,1% ein. Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns haben unlängst ihr historisches Hoch aus dem Jahr 2007 erreicht, hiess es im Handel. Die Analysten der UBS haben das SMI-Schwergewicht auf ihre Kaufliste genommen.


Unterstützt durch diverse Kurszielerhöhungen setzen Clariant (+0,1% auf 17,98 CHF) ihren Aufwärtstrend weiter fort. Händlern zufolge scheint die fundamentale Erholung beim Chemiehersteller nun Formen anzunehmen, womit der Weg in Richtung 20 CHF frei zu sein scheine.


Geberit (Aktie +0,3%) erhalten nach den Zahlen vom Vortag Zuspruch von den Analysten. So hat der zuständige UBS-Analyst sein Kursziel auf 195 von 163 CHF angehoben und die Deutsche Bank hat ihr Kursziel auf 200 von 185 CHF erhöht. Bei Institute empfehlen, die Papiere zu halten.


Medizinaltechniker und verschiedene Zykliker liegen unterschiedlich im Markt, ein klares Bild ist nicht erkennbar. So ziehen Werte wie Holcim (+1,2%), Sonova (+1,4%) oder Transocean (+0,8%) zum Teil deutlich an, während auf der anderen Seite Nobel Biocare (-0,7%), Petroplus (-0,4%) und ABB (-0,4%) verkauft werden.


Im breiten Markt haben mit Alpiq (-3,2%), Datacolor (-0,6%), Sika (-3,8%) und Swissquote (-1,1%) Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen Zahlen vorgelegt.


Im Fokus stehen zudem die Papiere des Logistikkonzerns Panalpina, die sich um 1,2% verteuern. Einerseits erhöhten am Berichtstag verschiedene drei Brokerhäuser ihre Kursziel, gestützt auf die guten Drittquartalszahlen vom Vortag. Noch stärker ins Gewicht fällt allerdings die Meldung vom Vorabend, wonach nach drei langen Jahren mit dem US-Justizministerium endlich eine Einigung im US-Korruptionsverfahren erzielt werden konnte. (awp/mc/ss/08)

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