CH-Eröffnung: Schwacher Handelsstart – Grosse Unsicherheit

In der Schweiz verzeichnen vor allem Finanzwerte grosse Kurseinbussen. Am Markt gebe es keinen «klar auszumachenden Faktor», der für die Abwärtsbewegung verantwortlich sei, erklärte ein Händler. Der Handel sei von grosser Unsicherheit geprägt. Einerseits belaste die anhaltende finanzielle Schieflage einiger Länder aus der Eurozone die Märkte, andererseits die Kurseinbussen an Wall Street und in Asien. Besserung erhoffen sich die Anleger von den am Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten.


Um 09.30 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI 1,91% tiefer bei 6’265,74 (Tiefststand: 6’242) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 1,97% auf 957,61 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 1,98% auf 5’541,00 Punkte.


Unter erhöhtem Druck stehen zu Wochenschluss Finanzwerte: UBS verlieren 2,7%, ZFS 2,6% und Swiss Life gar 4,8%. Swiss Re halten sich mit einem Abschlag von 1,7% auf 44,01 CHF etwas besser als die Konkurrenz aus dem Finanzsektor. Die UBS hat im Nachgang an die gestern publizierten Quartalszahlen das Kursziel auf 60 (57) CHF erhöht und die «Buy»-Empfehlung bestätigt. Auch Credit Suisse verlieren «nur» 1,6%.


Starke Kursverluste sind auch bei konjunkturabhängigen Aktien zu sehen. So geben Sonova um 3,4%, Adecco um 3,2% oder Petroplus 2,6% auf 17,30 CHF nach. Bei Petroplus hat Goldman Sachs das Kursziel auf 22,90 CHF von zuvor 24,00 CHF zurückgenommen.


ABB stehen mit minus 2,1% im Mittelfeld der Blue-Chips-Tabelle. Die Analysten der ING haben die Aktien in einer Ersteinschätzung mit «Buy» aufgenommen. ABB sei stark positioniert, um in den kommenden Jahren überdurchschnittliches Wachstum zu erzielen, heisst es in der Begründung.


Holcim verlieren 2,4%. Der Baustoffhersteller investiert in Indonesien 450 Mio USD in den Bau eines Zementwerks. Holcim hat sich aufgrund des anhaltenden Marktwachstums im Inselstaat für diese Investition entschieden.


Bei den defensiven Index-Schwergewichten verlieren Roche (-2,3%) am stärksten. Bei Novartis und Nestlé halten sich die Abgaben mit je minus 1,6 einigermassen in Grenzen.


Die kleinsten Verluste im SMI/SLI verzeichnen derweil Geberit (-0,1%) und Syngenta (-1,1%).


Im breiten Markt büssen Alpiq nach Quartalszahlen 0,6% ein. Der Stromkonzern verzeichnete im ersten Quartal 2010 ein Umsatz- und Gewinnplus und gibt sich für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich.


Komax (-0,2%) drehten nach anfänglichen Gewinnen in die Verlustzone. Das Unternehmen hatte verkündet, dass Umsatz um Profitabilität der Gruppe wegen des weiterhin hohen Bestellungseingangs im Bereich Wire im ersten Halbjahr 2010 die Markterwartungen übertreffen werden. Komax rechnet in der ersten Jahreshälfte mit einem Umsatz von rund 150 Mio CHF und einer EBIT-Marge von rund 8%.


Die Gesundheitsgruppe Genolier (Aktie -3,0%) hat den Umsatz im ersten Quartal um fast 50% gesteigert. Allerdings ist dieser Anstieg vor allem auf die Übernahme der Klinik Bethanien zurückzuführen. Die Beteiligungsgesellschaft Airesis (-2,3%) wies für die ersten drei Monate einen Gewinn von rund 5 Mio CHF aus.


Grosse Kurseinbussen verbuchen Valartis (-9,1%), Orascom (-6,4%) oder Ascom (-6,1%). Die wenigen Gewinner werden von Dätwyler (+3,2%) angeführt. (awp/mc/ps/11)

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