CH-Eröffnung: Schwächer nach schlechten Vorgaben aus Übersee

Von Konjunkturseite stehen am Nachmittag aus den USA die Verkäufe neuer Häuser im Dezember an. Zudem dürften sich die Anleger für die Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Bush interessieren. Ansonsten ist die Zinssitzung der Fed der wichtigste Anlass in der ersten Wochenhälfte. Daneben bleiben die angeschlagenen Bankenwerte im Fokus. Fonds aus dem Umfeld der Regierung Katars erwägen gemässe Zeitungsberichten ein Einstieg in der Grössenordnung von 3 Mrd USD bei der Credit Suisse.


Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 09.35 Uhr 56,37 Einheiten oder 0,73% auf 7`630,51 Zähler. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert 0,77% auf 1`159,70 Punkte tiefer und der breit gefasste Swiss Performance Index (SPI) gibt 0,67% auf 6`200,02 Zähler nach.


Die grössten Verluste verzeichnen die Aktien von Holcim (-2,5% auf 104,90 CHF). Aber auch weitere konjunkturabhängige Titel stehen deutlich unter Abgabedruck. ABB büssen 1,6% auf 26,64 CHF ein. CEO Fred Kindle sagte gegenüber dem deutschen Handelsblatt, er rechne wegen der nach wie vor unklaren wirtschaftlichen Situation nicht mit ganz grossen Megadeals in den kommenden Monaten.


Die Titel der Luxusgüterkonzerne Richemont (-1,1% auf 61,20 CHF) und Swatch (-1,0% auf 287,50 CHF) werden ebenfalls verkauft.


Bei den Finanzwerten zeigen sich UBS (-0,3% auf 45,86 CHF) schwach. Credit Suisse (-0,1% auf 59,90 CHF) sind kaum verändert. Am Wochenende berichtete die Presse über einen mögliche Einstieg von Fonds aus dem Umfeld der Regierung Katars bei der Grossbank mit einem Anteil von rund 5%. Julius Bär notieren auf dem Schlusskurs vom Freitag.


Die Versicherungen legen sich mit der Subprime-Krise an. Während ZFS-CEO James Schiro am Wochenende erklärte, sie hätten keine Subprime-Verluste zu beklagen, deutet ein Bericht in der Zeitung `Sonntag` darauf hin, dass Swiss Re neue Abschreibungen ins Haus stehen könnten. ZFS notieren 0,7% tiefer auf 300,50 CHF und Swiss Re verlieren 1,3% auf 79,95 CHF. Bâloise (-0,9% auf 94,55 CHF) und Swiss Life büssen (-0,1% auf 259,50 CHF) ein.


Die SMI-Schwergewichte Novartis (-1,4% auf 54,75 CHF) und Roche (-0,8% auf 192,50 CHF) sind im Minus. Roche gab vorbörslich eine Zulassungserweiterung von Avastin für Dickdarmkrebs bekannt.


Die kleinsten Abgaben verzeichnen Swisscom (-0,1% auf 412,25 CHF). CEO Carsten Schloter sagte am Wochenende gegenüber der Presse, er sei weiterhin vom Potential der Tochter Fastweb überzeugt. Die Beteiligung sei Gegenstand der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung und dabei gebe es `keine Anzeichen, dass wir hier irgendwelche schlechten Nachrichten haben werden`.


Im SLI sind Kühne + Nagel (-2,5%), Geberit (-1,9%) und OC Oerlikon (-1,9%) sehr schwach. Aus gut unterrichteten Kreisen will die `SonntagsZeitung` erfahren haben, dass OC Oerlikon das gesetzte Gewinnziel des Verwaltungsrates nicht erreichen wird. Die einzigen Valoren mit Gewinnen sind SGS (+1,4)%) und Adecco (+0,2%).


Kühne + Nagel sowie Panalpina (-5,5%) leiden unter einer Meldung der `Financial Times Deutschland`, dass in den USA eine milliardenschwere Klagewelle gegen die europäischen Luftfrachtfirmen wegen Preisabsprachen droht.


Vorbörslich publizierte die Also Holding (+0,9%) eine positive Gewinnwarnung. Der Konzern rechnet mit einem Gewinn von 13 bis 15 Mio CHF gegenüber 6 bis 8 Mio CHF wie im dritten Quartal in Aussicht gestellt.


ADB (-4,4%) legte die Umsatzzahlen für das vergangene Geschäftsjahr 2007 vor und lag damit am unteren Ende der Analystenerwartungen. (awp/mc/ab)

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