CH-Eröffnung: Schwächer – Nestlé als alleinige Gewinner im SMI

In der Schweiz stehen allerdings Quartals- und Halbjahresabschlüsse zahlreicher Unternehmen im Mittelpunkt, darunter diejenigen der Blue Chips Nestlé, Adecco und Nobel Biocare. Nestlé notieren unter den SMI-Werten in der ersten halben Stunde als einzige im Plus, nachdem das Unternehmen im Urteil von Analysten zufrieden stellende Ergebnisse abgeliefert hat. Dagegen brechen die Aktien von Nobel Biocare regelrecht ein.


Das Blue-Chips-Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr 0,35% tiefer auf dem Stand von 6’372,88 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst derweil 0,71% auf 981,08 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,35% auf 5’632,01 Punkte.


Gegen den negativen Gesamttrend stellen sich die Valoren von Nestlé (+1,0%). Zwar konnte der Nahrungsmittelkonzern mit seinem Semester-Ergebnis im Kerngeschäft die Erwartungen auf Stufe organisches Wachstum nicht ganz erreichen, allerdings konnte er sie bezüglich der EBIT-Marge leicht übertreffen. Mit seinem Ausblick bestätige Nestlé die gegenwärtig Konsens-Prognosen in etwa, urteilte ein Analyst.


Dagegen stehen Adecco (-1,4%) klar im Minus, obwohl der Stellenvermittler die Markterwartungen im zweiten Quartal 2010 sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBITA und Reingewinn teilweise deutlich übertreffen konnte. Auch die Analysten werteten das Ergebnis als «ermutigend». Allerdings habe sich der Markt bereits im Vorfeld der Ergebnispublikation auf eine deutliche Geschäftsbelebung eingestellt.


Nobel Biocare (-9,7%) müssen in der ersten halben Stunde an der Börse dagegen massive Verluste hinnehmen. Das vorbörslich vorgelegte Semesterergebnis fiel durchzogen aus: So gelang dem Dentalimplantate-Hersteller gar ein Umsatz über den Konsensschätzungen. Allerdings fielen EBIT und Reingewinn einmal mehr deutlich hinter den Markterwartungen zurück. Das Unternehmen habe deutlich schlechter abgeschnitten als die Konkurrenz und Marktanteile verloren, so Marktbeobachter. Auf den «turn-around» müsse weiter gewartet werden.


Bei den Pharmawerten behaupten sich Roche (-0,2%) etwas besser als der Marktdurchschnitt. Am Vorabend hatte die Tochtergesellschaft Genentech von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zustimmung für eine Verlängerung der Therapiedauer mit dem Medikament Valcyte bei Nierentransplantation erhalten. Die Valoren der Konkurrentin Novartis (-0,4%) fallen dagegen nach den Avancen des Vortages wieder zurück.


Die Bankenwerte knüpfen an der schwachen Performance des Vortages an. So geben CS 0,7% nach, und UBS stehen um 1,1% im Minus. Auch Julius Bär müssen mit -1,5% deutliche Abgaben hinnehmen. Unter Abgabedruck stehen die auch Versicherer Swiss Re (-0,7%) und Zurich (-0,8%).


Im breiten Markt verzeichnen dagegen die Valoren der Bank Vontobel (+0,7%) Kursgewinne. Die Bank konnte im Halbjahr den Gewinn deutlich steigern und einen starken Neugeldzufluss vorweisen. Mit den Zahlen konnte die Bank die Markterwartungen auf allen Stufen übertreffen.


Rieter (-0,3%) sind ebenfalls ins Minus gedreht, nachdem das Unternehmen im ersten Semester einen deutlich höheren Reinverlust als erwartet ausgewiesen hat. Das Unternehmen bekräftigte aber, den angekündigten Turnaround zu schaffen und bereits im laufenden Jahr ein positives Konzernergebnis anzustreben. Interroll (+6,6%) legen nach einem Reingewinn, der deutlich über den Konsensschätzungen ausgefallen war, deutlich zu. (awp/mc/ps/08)

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