CH-Eröffnung: Sehr schwach – Finanzwerte und Lonza am Tabellenende

Entsprechend stand auch der Future auf den US-Leitindex am Morgen mehr als 400 Punkte unter seinem Niveau zum Schluss der europäischen Börsen am Freitag.


Am hiesigen Markt stehen einige Unternehmen nach Nachrichten oder Interviewaussagen im Fokus – mitunter Lonza, Clariant oder SGS. Daneben werde neue Daten von der Konjunkturseite erwartet. So könnten am Morgen unter anderem der ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland neue Impulse setzen und am Nachmittag die US-Neubauverkäufe.


Bis um 09.30 Uhr verliert der SMI um 4,48% oder 254,25 auf 5’420,84 Punkte. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI sinkt um 4,91% auf 753,88 Zähler und der bereite SPI um 4,28 auf 4’482,47 Stellen.


Am SMI-/SLI-Tabellenende notieren Lonza (-8,30 auf 104,90 CHF). Das Life Science Unternehmen hat anlässlich des Trading-Statements zum dritten Quartal zwar das bisherige Ertragsziel eines jährlichen EBIT-Wachstums von 15% bis 20% bis Ende 2013 bestätigt. Es wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass der operative Gewinn im laufenden Jahr hinter diesem Zielpfad zurückbleibt.


Auch die Finanzwerte werden deutlich verkauft, am stärksten ZFS (-9,6% auf 173,50 CHF), CS (-7,8% auf 38,96 CHF), Julius Bär (-7,5% auf 33,76 CHF) oder UBS (-7,0% auf 14,55 CHF). Swiss Re (-7,0% auf 40,00 CHF) profitieren kaum von Aussagen der Münchner Rück, die infolge der Finanzkrise mit besseren Geschäftschancen für Rückversicherer rechnet.


Mit in der unteren Tabellenhälfte finden sich auch Roche (-6,6% auf 157,00 CHF); dies obwohl der Basler Konzern vorbörslich positive Studiendaten zum Arthritismittel Actemra angekündigt hat. Einjahresdaten einer Phase III-Studie hätten die Wirksamkeit Actemras bei Patienten mit Gelenkschäden und rheumatoider Arthritis (RA) belegt, so Roche. Novartis (-1,2% auf 53,70 CHF) und Nestlé (-3,2% auf 42,06 CHF) werden ihrem defensiven Ruf eher gerecht und verlieren unterdurchschnittlich. Novartis hat positive Daten aus einer Phase-III-Studie zu ihrem Wirkstoff ACZ885 veröffentlicht.


Grössere Abschläge gibt es auch für Clariant (-6,2% auf 6,25 CHF). CEO Hariolf Kottmann sprach in der NZZ von «harten Restrukturierungen». Die Probleme bei Clariant seien nicht mehr «evolutionär» lösbar und es werde wohl auch den «einen oder anderen» Personalabbau geben. Daneben hat die UBS das Kursziel für Clariant gesenkt, ihr Rating aber auf NEUTRAL von Sell angehoben.


OC Oerlikon verlieren 5,9% auf 78,75 CHF. Das Industrieunternehmen verkauft den Geschäftsbereich Optics an das Management. Aufgrund der Grösse und Ausrichtung auf Nischenmärkte passe das Geschäft mit optischen Beschichtungen in Balzers nicht mehr zur Geschäftsstrategie von Oerlikon, so OC Oerlikon.


Auf der Gewinnerseite finden sich einzig Ciba (+1,2% auf 46,90 CHF), morgen Dienstag (nachbörslich) endet das Übernahmeangebot durch BASF für 50 CHF. Sehr kleine Abschläge verzeichnen Actelion (-1,0% auf 52,80 CHF) und SGS (-1,2% auf 957,00 CHF). SGS hat zu Wochenbeginn die bisherigen Gesamtjahresprognosen bestätigt. Den Aktionären wird ein Umsatzwachstum von mindestens 10% sowie ein über dem Vorjahr liegender Gewinn je Aktie in Aussicht gestellt. Die Firmenverantwortlichen berichten von einer Rekordnachfrage in allen Bereichen und Regionen.


Im breiten Markt verlieren Bobst -7,9%; das Unternehmen hat seine Prognosen für 2008 reduziert. IC Cham (Aktie: noch nicht gehandelt) hat die Abspaltung der Hammer Retex Gruppe bekannt gegeben. Emmi verlieren (-13,3%); der Milchverarbeiter will 15 Mio CHF in den Ausbau einer Käsereifungshöhle investieren.


Die grössten Aufschläge gibt es dagegen für Arpida (+3,5%); das biopharmazeutische Unternehmen hat positiven Studiendaten zu Iclaprim veröffentlicht. Daneben legen auch Vögele (+2,9%) oder Mobilezone (+2,8%) etwas zu. (awp/mc/pg/16)

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