CH-Eröffnung: SMI pendelt um Nulllinie – Nestlé belasten

Weiterhin dürften zudem die Sorgen um die Schuldenkrise den Markt beschäftigen, wie es am Markt hiess. Am Nachmittag werden noch neue Konjunkturdaten aus den USA, darunter der Case-Shiller-Hauspreisindex, der Einkaufsmanagerindex aus Chicago und das US-Verbrauchervertrauen den Handel beeinflussen. Unter den Einzeltiteln leiden die schwergewichtigen Nestlé unter einer Herabstufung durch Bankanalysten. Eine am Morgen bekanntgegebene ABB-Übernahme in Nordamerika wird verhalten freundlich aufgenommen.


Um 09.30 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) um 0,01% höher bei 6’397,96 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,28% auf 1’005,49 Punkte während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,1% verliert und bei 5’713,27 Punkten notiert.


Im Fokus stehen auf Unternehmensseite die ABB-Valoren (+0,5%) im Vordergrund. Der Elektrotechnikkonzern hat die Übernahme der nordamerikanischen Baldor Electric Company für rund 4,2 Mrd USD bekanntgeben. ABB erwartet Kostensynergien von mehr als 100 Mio USD jährlich. Zudem sieht das Management «bedeutende weltweite Ertragssynergien von mindestens derselben Grössenordnung». In Analystenkreisen wird die Grossübernahme in den USA mehrheitlich begrüsst. Der Kaufpreis wird aber auf den ersten Blick als eher teuer eingestuft.


Deutliche Kursabgaben verzeichnen die Nestlé-Aktien (-1,1% auf 55,15 CHF). Die Credit Suisse-Analysten haben den Titel auf «Neutral» von «Outperform» heruntergestuft. Der Wert sei seit sechs Jahren ein sehr starker Performer, schreiben die Analysten: Nun sei die Zeit für eine Pause gekommen. Das Kursziel für die Aktie belassen sie bei 60 CHF.


Nach Anfangsverlusten können sich die konjunktursensitiven Richemont (unv.) und Holcim (+0,15%) knapp aus dem roten Bereich halten. Bei den Bankentiteln zeigen sich einzig Julius Bär (+0,8%) fest. CS notieren 0,1% im Plus, während UBS 0,2% zulegen. Dies obwohl die Kepler-Analysten ihr «Buy»-Rating in einer neuen Studie zur Grossbank bestätigen.


Zu den auffälligsten Gewinnern gehören Transocean (+1,9%). Aber auch SGS (+0,6%) sowie Syngenta (+0,7%), die am Montag noch deutlich verloren hatten, können wieder Boden gutmachen.


Kursgewinne verzeichnen auch die Pharmatitel Novartis (+0,2%) und Roche (+0,4%). Die UBS-Aktienanalysten sehen ein Aufwärtspotenzial von rund 7% für die Roche-Titel, falls die US-Gesundheitsbehörde FDA am 17. Dezember das Medikament Avastin für die Behandlung von Brustkrebs zulässt. Sie bevorzugen Roche deshalb gegenüber den Novartis-Aktien.


Am breiten Markt legen Tecan 3,6% zu. Der Laborausrüster hatte am Vorabend mitgeteilt, dass er mit einem globalen Diagnostikunternehmen eine OEM-Vereinbarung zur Entwicklung und Lieferung eines Diagnostikinstruments abgeschlossen habe. Nach erfolgreicher Entwicklung sei mit einem Umsatzpotential in den ersten fünf Jahren von insgesamt über 80 Mio CHF zu rechnen.


Zudem hat Genolier (noch ungehandelt) ein Umsatzplus von 36,4% in den ersten neun Monaten des Jahres bekanntgegeben. Dies obwohl der Machtkampf um die Gesundheitsgruppe den Geschäftsgang beeinträchtigt hat, wie das Unternehmen einräumt. Die Titel des von Coop kontrollierten Fleischverarbeiter Bell verlieren dagegen 1,7%. Der Vorsitzende der Gruppenleitung, Adolphe Fritschi, tritt per sofort ab, Nachfolger wird der 51-jährige Lorenz Wyss. (awp/mc/ps/07)

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