CH-Eröffnung: Verluste auf breiter Front – Julius Bär SGS schwach

In den USA wurden Gewinne verbucht, in Japan schlossen die Börsen negativ. Kursbewegende Nachrichten haben bislang kaum die Runde gemacht; im Fokus stehen die Bankenwerte, nachdem die UBS ihren Julius Bär Anteil verkauft hat.


Am Markt heisst es, die Teilnehmer zeigten sich zunehmend verunsichert über die künftige Richtung der Aktienmärkte. Angesichts des derzeitigen Niveaus sei die Zahl der ausstiegswilligen Teilnehmer gewachsen. Bis um 9.50 Uhr verliert der Bluechipindex SMI 0,15% oder 13,91 Stellen auf 9’216,36 Punkte. Der breiter gefasste SPI notiert 8,04 Punkte oder 0,11% tiefer auf einem Stand von 7’525,54 Punkten.


Unter den Bluechips stehen die am Vortag schwachen Bankenwerte im Zentrum der Aufmerksamkeit, nachdem die Grossbank UBS am Donnerstagabend den Verkauf ihres 20,7%-Anteils an Julius Bär bekannt gemacht hat. Einen Viertel des Aktienpakets übernimmt Julius Bär selber, der Rest wird in einem beschleunigten Bookbuilding an Institutionelle Anleger verkauft. Die UBS erzielt aus der Transaktion einen Gewinn von gut 2,1 Mrd CHF, von Julius Bär erhält sie 90 CHF (Close Donnerstag 89 CHF) pro Aktie. Insgesamt wirft die Privatbank rund 1,1 Mrd CHF für die Transaktion auf. UBS steigen aktuell 0,1% auf 76,10 CHF. Am Markt heisst es, die Phantasie sei nach dem lange erwarteten Verkauf etwas aus dem Titel draussen. Julius Bär verlieren deutliche 3,0% auf 86,40 CHF und notieren damit am Tabellenende. Für eine Aktien der CS wird im frühen Handel 90,60 CHF bezahlt (-0,2%).


Von den Pharmaschwergewichten gibt der Roche-Genusschein 0,2% auf 213,00 CHF her. Die European Medicines Agency EMEA empfiehlt der EU-Kommission, die Vermarktung des HIV-Medikaments Viracept von Roche zu suspendieren. Im Zusammenhang mit dem Viracept-Rückruf von Anfang Juni richtet der Pharmakonzern nun Patientenregister ein und führt weitere Studien durch. Die Aktien von Novartis gehen zur Berichtszeit 0,1% auf 68,20 CHF zurück.


Nahrungsmittelmulti Nestlé hat einen CEO-Wechsel bei der Konzerntochter Nestlé Waters mitgeteilt: John Harris löst den bisherigen CEO Carlo Donati ab. Die Aktien lasten mit minus 0,6% auf 453,80 CHF auf dem Markt.


Markant schwächer gehen SGS (-1,4% auf 1’476 CHF) nach einer Rückstufung durch das UBS-Wealth-Management um. Synthes verlieren 0,5% auf 147,20 CHF. Für Givaudan (-0,3% auf 1’210 CHF) hat die Grossbank Credit Suisse die Abdeckung mit Rating ‹Neutral› und Preisziel 1’190 CHF aufgenommen.


Eine Minderheit der Titel steht in der Gewinnzone: Adecco klettern 0,9% auf 97,40 CHF, ABB 0,9% auf 27,90 CHF. Zu den stärkeren Aktien zählen daneben die Versicherer: Bâloise notieren unverändert auf 123,00 CHF, ZFS steigen 0,3% auf 389,00 CHF und Swiss Life kommen 0,2% auf 324,50 CHF voran. Swiss Re scheren mit minus 0,2% auf 114,20 CHF etwas aus.


Am breiten Markt hat die Kuoni-Gruppe (Aktie -0,7%) die Übernahme der britischen CV Travel ohne Preisangabe bekannt gegeben.


Die Aktien der Partners Group stehen im frühen Handel 0,5% höher. CEO Steffen Meister hatte sich im AWP-Interview zuversichtlich gezeigt, im Jahr 2007 einen Neugeldzufluss von über 5 Mrd CHF verbuchen zu können.


Gavazzi (+1,9%) und GF (+3,0%) kommen in den Genuss von Kurszielerhöhungen durch Vontobel resp. Deutsche Bank. Für die derzeit gefragten Petroplus (+1,2%) haben die Analysten von Goldman Sachs die Abdeckung mit ‹Neutral› und Kursziel 120 CHF aufgenommen. (awp/mc/ab)

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