CH-Eröffnung: Warten auf US-Arbeitsmarktbericht – Nestlé belasten

Zwar habe das Versprechen des künftigen US-Präsidenten Barack Obama, das geplante Konjunkturprogramm aufzustocken, das Sentiment gestützt; dennoch wögen die Konjunktursorgen derzeit zu schwer, heisst es am Markt. Ferner wird der SMI von deutlichen Abgaben in den grosskapitalisierten Nestlé-Aktien belastet, die auf eine Rating-Rückstufung reagieren.


Bis um 09.40 Uhr verliert der SMI 39,02 Punkte oder 0,68% auf 5’712,05 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steht 0,32% tiefer bei 822,57 Punkten und der breite SPI verliert 0,62% auf 4’711,59 Punkte.


Im SMI büssen Nestlé 2% auf 41,24 CHF ein. Die Papiere reagieren auf eine Ratingreduktion durch JPMorgan. Das Aktienresearch der amerikanischen Bank hat ihre Empfehlung auf «Underweight» von bisher «Neutral» gesenkt. Vor dem Hintergrund von Deflationsrisiken, Preis-Aktionen in den USA sowie enttäuschenden Marktdaten zeigt sich JPMorgan für das Nestlé pessimistischer als die meisten anderen Experten.


Auch Novartis (-0,5% auf 53,75 CHF) ist ins Visier von JPMorgan geraten: Das Kursziel wurde auf 61 von 64 CHF gesenkt. Die Papiere der Konkurrentin Roche (-0,8% auf 171,20 CHF) schneiden indes noch schlechter ab.


Die kleine Gruppe der SMI-Gewinner wird von UBS (+1,8% auf 16,57 CHF) angeführt. Hier habe die Zuversicht des insolventen Petrochemie-Riesen LyondellBasell auf eine Sanierung zu einer gewissen Erleichterung geführt, hiess es im Handel. Die Grossbank beteiligt sich mit 770 Mio USD am Notkredit von 2,2 Mrd USD für LyondellBasell. Im positiven Fall steigt dadurch die Erfolgsquote der UBS.


Die restlichen Bankenaktien CS (-1,3% auf 29,52 CHF) und Julius Bär (+0,6% auf 43,34 CHF) tendieren uneinheitlich.


Swiss Life (-1,4% auf 76,05 CHF) macht vorwärts mit der vollständigen Übernahme der deutschen AWD und bietet den verbliebenen Minderheitsaktionären des Finanzdienstleisters 30 EUR je Aktie. Die Ankündigung des Squeeze-Out sei insgesamt kursneutral. Viel mehr würde jedoch interessieren, was mit der Minderheitsbeteiligung an MLP geschehen soll, hiess es im Handel.


Im SLI erholen sich Petroplus nach den gestrigen Angaben um 0,8% auf 24,06 CHF. Die Titel hatten gestern nach dem Brand in einer Raffinerie deutlich an Wert eingebüsst.


Im breiten Markt rücken Meyer Burger um 4,1% vor. Das Unternehmen hat einen Auftrag für Drahtsägen von SolarWorld über 40 Mio CHF erhalten. Damit verfüge Meyer Burger für das laufende und die nächsten Jahre bereits über ein Auftragsvolumen von gegen 800 Mio CHF, rechnen Analysten vor.


Der Komponentenhersteller Elma (Aktie unverändert) hat in den USA eine Akquisition getätigt. Mit der amerikanischen ACT/Technico hat sich das Wetzikoner Unternehmen 40 Mio USD an Umsatz zugekauft, was rund einem Drittel des Ertrags aus dem Jahr 2007 entspricht. Elma habe einen «realistischen» Preis bezahlt, sagte CEO Stephan Bürgin im Gespräch mit AWP. (awp/mc/ps/14)

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