CH-Mittag: Ins Plus gedreht dank Finanzwerten
Einen konkreten Grund für die Trendwende scheint es nicht zu geben, die hiesigen Aktien scheinen sich aber dem freundlichen Trend in Europa angeschlossen zu haben.
«Die Umkehr nach oben ist rein zufällig», sagte ein Händler in Zürich. Es gebe ja praktisch auch keine kursbewegende Nachrichten. Die Bewegung sei eigentlich normal und im Vergleich zur hohen Volatilität der jüngeren Vergangenheit seien die Ausschläge ja sehr klein, bekräftigte ein weiterer Händler die Einschätzung, dass die Stimmung sehr lau und der Markt orientierungslos ist. Etwas Schwung könnten noch verschiedene am Nachmittag zur Publikation anstehende US-Daten bringen, darunter Angaben zur Teuerung sowie zum Konsumentenvertrauen.
Das Blue Chips Barometer SMI zieht bis um 11.50 Uhr um 11,68 Punkte oder 0,16% auf 7’263,41 Punkte an. Der 30 Titel umfassende SLI rückt um 0,27% auf 1’108,66 Punkte vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,17% auf 5,986,43 Punkte.
Abgeschlagen am Ende des SMI liegen noch immer Swatch (-4,4% auf 290,50 CHF). Die am Morgen präsentierten Jahreszahlen wurden zwar sehr lobend kommentiert. Sorgen bereiten den Investoren aber die Warnungen von Swatch vor den Herausforderungen durch den schwachen Dollar und die hohen Gold- und Diamantenpreise.
Als Bremse für den SMI erweisen sich Novartis (-0,7% auf 48,66 CHF) und Nestlé (-0,20% auf 506 CHF). Bei Nestlé sei nach dem markanten Anstieg von gestern die Luft nun draussen und die Gewinne würden gesichert, hiess es im Handel. Leichte Verluste erleiden daneben einzig noch ABB, Nobel Biocare und Holcim.
Spitzenreiter sind weiterhin Adecco (+1,8% auf 54,50 CHF).
Für die Trendwende im SMI sind aber verschiedene Finanzaktien verantwortlich, welche im frühen Geschäft noch klar tiefer gestanden sind. So ziehe CS um 1,6% auf 51,80 CHF an, Swiss Re um 1,2% auf 82,70 CHF und UBS um 0,3% auf 30,82 CHF. UBS befanden sich am Morgen noch tief in der Verlustzone.
Auch Roche (+0,8% auf 190,30 CHF) machten die Aufwärtsbewegung im bisherigen Tagesverlauf mit.
Beinahe spektakulär ist der Aufschwung von Oerlikon aus dem SLI, welche von einem Minus von rund 1% auf über 3% ins Plus geklettert sind. Die Volatilität des Titels sei im Zusammenhang mit dem Optionen-Verfall vom kommenden Donnerstag zu sehen, hiess es dazu am Markt. Auf den Titel gebe es dermassen viele derivative Produkte, da sei ein nervöser Kurs in den Tagen zuvor eigentlich normal.
Am breiten Markt fallen Bachem nach den Jahreszahlen mit einem Plus von 2,6% auf. Das Ergebnis lagen sowohl über den Schätzungen der Analysten als auch über den eigenen Zielen des Unternehmens.
Deutliche Gewinne verzeichnen auch Schmolz+Bickenbach (+8,0%) oder Tornos (+5,0%). Tornos hat am Morgen eine Akquisition mit einem Umsatz von 17 Mio CHF angekündigt und wird am Montag die Jahreszahlen vorlegen. Bereits heute hat allerdings die Bank Vontobel das Kursziel für den Titel leicht erhöht, da die Akquisition strategisch sinnvoll sei. (awp/mc/gh)