CH-Mittag: Verluste ausgebaut

Die Anleger beschäftigt nach wie vor die Subprime-Krise in den USA. Die Krise hat nun auch die chinesischen Banken erfasst. Ausserdem sei noch unklar, wie gross die Auswirkungen auf die Realwirtschaft sind, sagte ein Marktbeobachter. Dies werde sich erst in ein bis zwei Monaten herausstellen. Konjunkturseitig werden heute Nachmittag aus den USA die Auftragseingänge der langlebigen Güter und die Neubauverkäufe des Monats Juli erwartet.


Bis um 12.00 Uhr sinkt der SMI um 33,97 Punkte oder 0,39% auf 8`704,53 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI verliert 0,44% auf 1`314,67 Punkte und der breitere SPI 26,67 Punkte oder 0,37% auf 7`085,82 Zähler.


Die Bluechips notieren grösstenteils in der Verlustzone. Die grössten Verluste sind, allerdings ohne kursrelevanten Unternehmensnachrichten, bei Adecco (-2,2% auf 75,55 CHF), Swisscom (-1,4% auf 414,50 CHF) oder Givaudan (-1,2% auf 1`055 CHF) zu sehen.


Zudem leiden gewisse Finanzwerte unter Abgaben. So sinken beispielsweise Bâloise (-1,2%), Julius Bär (-1,2%), Swiss Re (-0,9%) oder Swiss Life (-1,0%) stärker als der Markt. UBS (-0,3%) und CS (-0,4%) verlieren weniger deutlich.


Die Pharmaschwergewichte Novartis (-0,4% auf 63,35 CHF) und Roche (-0,6% auf 210,50 CHF) geben ebenfalls nach. Die EU-Zulassung von Avastin in einer Zusatzindikation gegen Lungenkrebs kann Roche nicht stützen. Die Zulassung sei im Vorfeld erwartet worden, heisst es in einem Analystenkommentar.


Dagegen stützen Nestlé mit einem Plus von 0,3% auf 502 CHF den Gesamtmarkt. Nestlé startet heute über eine zweite Handelslinie das 25 Mrd CHF schwere Aktienrückkaufprogramm. In einem ersten Schritt kaufe Nestlé Aktien im Umfang von maximal 15 Mrd CHF zurück, hiess es in einem Zeitungsinserat.


Die wenigen Gewinner werden von Swatch (N: +0,5% auf 67,35 CHF) und Lonza (+0,5% auf 112,20 CHF) angeführt.


Im breiten Markt werden Valora mit einem Minus von 13,3% abgestraft. Valora hat mit Halbjahreszahlen auf der ganzen Linie enttäuscht und eine Gewinnwarnung publizieren müssen. Helvea hat mit einer Ratingsenkung auf `Reduce` von `Buy` und einem neuen Kursziel bei 250 (bisher 435) CHF reagiert. Goldman Sachs hat das Kursziel lediglich auf 346 (bisher 370) CHF gesenkt.


Auch Kudelski (-3,9%) büssen nach Halbjahreszahlen an Wert ein. Der Westschweizer Verschlüsselungsspezialist hat zwar mit dem Umsatz die Erwartungen übertroffen, EBIT und Reingewinn lagen hingegen unter den Prognosen der Analysten.


Unter starkem Druck stehen auch Von Roll (-4,9%), New Venturetec (-4,4%) oder Cosmo (-4,0%). Grössere Avancen verzeichnen Ci Com (+12,2%), Schlatter (+9,5%) im Vorfeld der Halbjahreszahlen von kommender Woche oder Comet (+7,1%). (awp/mc/gh)

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