CH-Schluss: Deutlich im Plus – Petroplus vollführen Kurssprung

Zusätzlich beflügelt wurden die Börsen von unerwartet guten US-Immobiliendaten: So stiegen die sogenannten schwebenden Hausverkäufe im Oktober stark an. Erwartet worden war dagegen ein Rückgang. «Es ist ein begrüssenswertes Signal, wieder zweistellige Wachstumsraten zu sehen», sagte ein Ökonom. Schlechter als erwartet ausgefallene wöchentliche Daten vom US-Arbeitsmarkt vermochten die Stimmung dagegen kaum zu dämpfen.


Zum Handelsschluss schloss der Swiss Market Index (SMI) um 1,15% höher auf 6`483,44 Punkten, nur leicht unter dem Tageshoch von 6`487,95 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,56% auf 1`025,73 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,21% auf 5`812,27 Punkte.


Einen Kurssprung vollführten die Aktien des Raffinerie-Betreibers Petroplus, die 13,0% höher schlossen. Die Aktie profitierte von einer Hochstufung durch Goldman Sachs, welche den Titel als einen der Top Picks im Öl-Sektor empfahl. Gemäss Gerüchten am Markt wurden einige Marktteilnehmer mit Baissespekulationen auf dem falschen Fuss erwischt.


Die Versicherungs- und Bankentitel setzten ihre Gewinne vom Vortag fort. Im Fokus standen die Aktien der ZFS (+2,6%), nachdem der Erstversicherer seinen Investoren-Tag abhielt. Das Management teilte dabei mit, dass es am Ziel einer mittelfristigen operativen Eigenkapitalrendite nach Steuern von 16% festhalte und das laufende Effizienzsteigerungsprogramm intensivieren werden. Von den Analysten wurden die kommunizierten Ziele begrüsst. Starke Gewinne verbuchten die SLI-Titel Swiss Life (+4,7%) und Baloise (+5,0%).


Bei den Banken konnte Julius Bär (+3,1%) am deutlichsten zulegen. Aber auch die Titel der Grossbanken CS (+2,4%) und UBS (+2,1%) schlossen fest. Neben den Finanzwerten gehörten auch zyklische Werte zu den Tagesgewinnern: So legten Holcim um 2,5% und Adecco um 2,4% zu.


Einen starken Anstieg verzeichneten des weiteren Nobel Biocare (+3,0%). Wie Petroplus gehören auch Nobel über das ganze Jahr hin gesehen allerdings noch immer zu den schwächsten Performern. Ebenfalls zu den Tagesgewinnern gehörten Clariant (+3,2%), die von einer freundlichen Barclays-Studie profitieren können.


Weniger gesucht waren dagegen die defensiven Pharma-Aktien. Während Novartis gerade 0,3% höher schlossen, gingen Roche mit +0,7% aus dem Markt. Die ebenfalls als defensiv geltenden Swisscom legten noch 0,1% zu. Nestlé (+0,8%) stiegen ebenfalls etwas weniger stark als der Gesamtmarkt.


Die stärksten Verluste unter den SMI/SLI-Titeln mussten Sonova (-1,7%) hinnehmen. Die Aktien des Hörgeräteherstellers waren nach einem Produkterückruf in den USA vom Aktienresearch von Morgan Stanley auf «Equalweight» von «Overweight» zurückgestuft worden. Zu den wenigen Verlierern unter den Bluechips zählten daneben Actelion (-0,6%) und Syngenta (-0,5%). SGS (+0,4%) litten unter einer negativen Analystenstudie von Merrill Lynch.


Am breiten Markt profitierten die Aktien von Georg Fischer von einer Kurszielerhöhung durch die UBS auf 710 (von 570) CHF und legten 9,7% auf 548,50 CHF zu. Am Markt wurde auch auf gute Absatzstatistiken für den US-Automobilmarkt verwiesen. Auch Rieter (+5,3%) konnten im Gefolge deutlich zulegen. Forbo (+3,2%) fielen durch hohe ausserbörsliche Handelsaktivitäten auf.


Kuoni verloren nach Bekanntgabe einer kleineren Akquisition in Italien 0,7%. Bei Burckhardt Compression (-1,9%) wurde über eine Neubesetzung der Führungsspitze berichtet. (awp/mc/gh/28)

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