CH-Schluss: Deutliche Gewinne nach volatilem Handelsverlauf

Der Aufwärtstrend wurde durch die besser als erwartet ausgefallenen Daten zu den ausstehenden Häuserverkäufen in den USA begünstigt. Der Unterschied zu den Prognosen sei sehr gross gewesen, was positiv aufgenommen worden sei, so ein Händler. Zudem seien auch die Massnahmen der Fed, der SNB und weiterer Zentralbanken, nämlich die Märkte weiterhin mit Dollar-Liquidität zu versorgen, mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen worden.


Am Ende der Sitzung legte der Swiss Market Index (SMI) um 50,65 Punkte oder 0,98% auf 5’217,61 Zähler zu. Auch der etwas breitere, gekappte Swiss Leader Index (SLI) schloss mit einem Plus von 0,72% auf 735,44 Punkte. Der breite Gesamtmarkt (SPI) ging um 0,88% höher bei 4’314,26 Punkten aus dem Handel.


Zu den Gewinnern zählten heute unter anderen konjunktursensitive Valoren wie ABB (+3,2% auf 14,75 CHF) oder Holcim (+1,7% auf 46,18 CHF), die am Vortag zum Teil noch deutlich zurückgenommen wurden. ABB profitierten gemäss Händlern von einer Hochstufung auf Overweight durch JPMorgan. Die Bank erachtet die weltweite Rezession für zunehmend eingepreist und rechnet damit, dass es in den kommenden Monaten zu Branchenrotationen zu Gunsten konjunktursensitiver Sektoren kommen wird. Daneben zählten im SMI/SLI auch Geberit (+3,1% auf 111,90 CHF) und Givaudan (+1,5% auf 787,50 CHF) zu den Spitzenreitern.


Unter den Finanzwerten legten Bâloise (+2,8% auf 76,25 CHF) am meisten zu. Aber auch UBS (+1,2% auf 13,24 CHF), Julius Bär (+0,4% auf 33,68 CHF) und Credit Suisse (+0,2% auf 29,82 CHF) verabschiedeten sich mit Gewinnen. Im Angebot lagen hingegen die meisten Versicherer. Swiss Re büssten 1,0% auf 28,80 CHF ein, wobei Investoren auf anhaltende Spekulationen über einen möglichen Finanzierungsbedarf verwiesen. ZFS (-1,2% auf 201,60 CHF) wurden ebenso verkauft.


Eine deutliche Stütze am heutigen Berichtstag waren die beiden SMI-Schwergewichte Nestlé (+1,7% auf 40,04 CHF) und Novartis (+2,1% auf 48,46 CHF). Für Roche (-0,6% auf 162,60 CHF) konnten sich die Anleger indes im Vorfeld der Zahlenpublikation vom Mittwoch nicht erwärmen. Auch positive Zwischenergebnisse einer Studie zu der Medikamentenkombination Avastin/Terceva zur Erstlinien-Erhaltungstherapie bei fortgeschrittenem Lungenkrebs konnte das Sentiment nicht ändern.


Die grössten Verluste gab es für die Valoren von Petroplus (-5,3% auf 21,50 CHF). Marktteilnehmer verwiesen dabei auf erhöhten Verkaufsdruck aus dem Ausland. Grund sei dafür eine negative Studie von Morgan Stanley zur europäischen Ölindustrie. Dabei gehen die Analysten von deutlich fallenden Rohölpreisen aus. Dies führte hierzulande zu erhöhten Ängsten bezüglich weiterem Werberichtungsbedarf bei Petroplus.


Zu den weiteren Verlieren gehörten Syngenta, Logitech und Ciba, die alle zwischen 1,2 und 1,5% einbüssten.


Im breiten Gesamtmarkt profitierten Newron (+3,6%) von guten Phase-III-Ergebnissen für Safinamide. Die grössten Gewinne verzeichneten aber Gottex (+12,2%), 4M Technologie (+10,0%) und Sopracenerina (+9,8%).


Am anderen Ende der Tabelle notierten Dottikon (-8,2%), Gurit (-6,4%) und Banque Privée Rothschild (-6,3%). Tornos schlossen nach der Publikation der Umsatzzahlen mit einem Plus von 0,8%. (awp/mc/pg/32)

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