CH-Schluss: Deutliche Konsolidierung – schwache Finanzwerte

Der hiesige Finanzplatz profitierte von den Avancen der defensiven Schwergewichte, welche die Einbussen etwas eindämmten.


Am Nachmittag schickten schwache Daten zum US-Einzelhandel und eine tiefere Eröffnung an Wall Street die Notierungen vorübergehend auf neue Tagestiefstände. Die Daten weckten laut Händlern die Sorge, dass schon bald wieder eine längere Abwärtsbewegung ansteht.


Das Blue Chips Barometer SMI schloss 1,28% oder 68,66 Punkte tiefer auf 5’277,37 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor gar 3,37% auf 782,63 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,31% auf 4’537,21 Punkte nachgab.


Die deutlichsten Gewinnmitnahmen wurden in den Finanztiteln getätigt, welche die Erholung am Aktienmarkt zuletzt angeführt hatten. Allen voran Swiss Re sanken um 11,9% auf 34,06 CHF. Die Titel hatten in der Vorwoche nach den Quartalszahlen über 40% zugelegt. Händler kolportierten zudem Gerüchte über eine grössere Aktienplatzierung, die zu 32 CHF stattgefunden habe.


Die anderen Versicherungsaktien ZFS (-7,2% auf 190,80 CHF), Bâloise (-4,3% auf 81,60 CHF) und Swiss Life (-2,0% auf 92,20 CHF) ereilte ein ähnliches Schicksal.


Bei den Banken waren es die UBS-Titel (-10,1% auf 14,57 CHF), die am deutlichsten nach unten revidiert wurden. Credit Suisse büssten 5,5% auf 42,50 CHF und Julius Bär 8,8% auf 37,84 CHF ein.


Grössere Abgaben verbuchten auch Zykliker, die zuletzt stark von der Hoffnung auf eine Konjunkturwende profitiert hatten. In der Folge sanken ABB (-6,1% auf 16,24 CHF), Holcim (-5,2% auf 51,60 CHF), Logitech (-5,5% auf 14,56 CHF), Petroplus (-8,1% auf 18,82 CHF) oder OC Oerlikon (-7,4% auf 61 CHF) deutlich.


Richemont gaben einen Tag vor der Publikation zum letzten Geschäftsjahr 5,7% auf 20,72 CHF nach. Schwache Zahlen des Konkurrenten Bulgari belasteten den Titel bereits heute, hiess es. Auch Swatch (-4,5% auf 164,90 CHF) lagen weit hinten im Tableau.


Die grosskapitalisierten Aktien von Novartis (+3,3% auf 44,32 CHF) und Roche (+2,7% auf 144,80 CHF) kontrastierten das überwiegend rot eingefärbte Kurstableau. Neben ihrem defensiven Charakter kamen den beiden Pharmavaloren die positiven Vorgaben des US-Sektors zu Gute, hiess es. Laut Branchenexperten dürfte es bei der Reform des US-Gesundheitswesens zu Verzögerungen kommen.


Zur kleinen Gruppe der Gewinner gehören auch andere defensive Werte wie Nestlé (+1,3% auf 40,50 CHF), Swisscom (+1,1% auf 306,25 CHF) oder Actelion (+1,4% auf 52,70 CHF).


Im breiten Markt sprangen Métraux um 41% auf 110 CHF. Der Anbieter von Autoersatzteilen geht mit dem Branchennachbarn Derendinger zusammen und strebt eine Dekotierung von der SIX an. Den Aktionären wurde heute ein öffentliches Angebot über 112 CHF je Aktie vorgelegt.


Mit Zahlen haben Schaffner und SHL aufgewartet. Schaffner stiegen um 3,2%; SHL um 1,5% zu.


Einen bewegten Handelstag haben die Swissmetal-Aktien hinter sich, nachdem das Unternehmen mit Schmidt-Park einen neuen CEO und damit einen Nachfolger von Martin Hellweg gefunden hat. Nach Avancen von über 10% im frühen Geschäft, schlossen die Titel am Ende 0,2% tiefer. Allerdings ist der Markt in den Titel wegen des sehr tiefen Free-Floats dünn, sagten Marktbeobachter.


Gategroup kamen auch an ihrem zweiten Handelstag an der SIX nicht vom Fleck und verbuchten ein Minus von 1,0%. (awp/mc/pg/31)

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