CH-Schluss: Fester – UBS profitieren von Einigung mit US-Justiz

Mit einer leichten Erholung der Wall Street am Nachmittag drehte die Schweizer Börse ins Plus.


Im Fokus der Anleger standen die Titel der UBS, die nach dem häppchenweise Bekanntwerden von Details aus dem Vergleich der Schweizer Regierung mit den US-Steuerbehörden IRS im Falle der UBS-Kundendaten einen volatilen Kursverlauf aufwiesen.


Der SMI gewann zum Handelsende 0,45% auf 5’980,79 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,37% auf 910,12 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,40% auf 5’144,37 Punkte.


Hohe Volatilität gab es vor allem in den Titeln von UBS (-1,0%). So verbilligten sich nach Bekanntwerden der ersten Details aus dem Vergleich der Schweizer Regierung mit den US-Steuerbehörden zunächst deutlich. UBS notieren kurz nach 15.00 Uhr 2,1% tiefer auf dem Stand von 16,55 CHF, vor Bekanntwerden der News lag der Kurs bei rund 16,70 CHF. Kurzzeitig fiel die Aktie bis auf 16,36 CHF, was einem Kurszerfall von rund 2% nach den News entspricht.


Nachdem bekannt worden war, dass das Abkommen keine Busse für die UBS enthält, erholten sich die Titel kontinuierlich und schafften phasenweise den Sprung in die Pluszone. Mit der Schlussauktion sanken die Titel jedoch wieder endgültig ins Minus. CS verbilligten sich unterdessen um 1,3% und Julius Bär verloren 0,8%.


Als Stütze für den Markt erwiesen sich die Schwergewichte Nestlé (+1,3%) und Roche (+1,1%), sowie Novartis (+0,1%).


Die grössten Gewinner waren jedoch Adecco (+1,7%) und Actelion (+2,7%). Actelion profitieren von einer Höherstufung auf «Overweight» (zuvor «Neutral») durch JP Morgan. Das Kursziel wurde auf 66 von 61 CHF angehoben. Hier bezieht sich die zuständige Analystin auf diverse positive klinische Studien. Holcim legten 0,5% zu. Der Zementhersteller präsentiert am morgigen Donnerstag die Halbjahreszahlen.


Clariant (-1,6%) standen dagegen weit unten in der Tabelle. Die Credit Suisse hat das Rating auf «Underperform» nach zuvor «Neutral» zurückgenommen. Das Kursziel lautet neu auf 6,80 CHF (bisher 7,20 CHF). JP Morgan erhöhte das Kursziel dagegen auf 6,40 (4,80) CHF mit unverändertem Rating «Underweight». Beide Institute zeigen sich bezüglich den Restrukturierungsplänen skeptisch.


Im breiten Markt büssten Basilea 2,4% ein. Das Pharmaunternehmen hat von der Gesundheitsbehörde FDA für das Medikament Ceftobiprol einen Warnbrief erhalten. Dieser bezieht sich auf Mängel im Zulassungsprozess, welche allerdings von Basilea schon erkannt und geäussert wurden.


Arpida verloren nach Halbjahreszahlen 3,5%. Nach dem Rückschlag des am weitesten fortgeschrittenen Produktkandidaten Iclaprim versucht das Management weiterhin ein strategisches Abkommen mit einem Partner abschliessen zu können. Schlimmstenfalls könne es auch zu einer Liquidation kommen, hiess es.


Acino sanken um 2,4%. Der Pharma- und Generikahersteller gab am Vorabend bekannt, dass neben Clopidogrel nur zwei weitere Produkte für die Rabattverträge der Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) in Deutschland in Erwägung gezogen werde. Analysten bewerteten diese News allerdings als positiv.


Sulzer (+1,7%) legten am Tag nach der ausserordentlichen GV zu. Die Wahl von Jürgen Dormann in den Verwaltungsrat bzw. zum neuen VR-Präsidenten wurde in Marktkreisen eher positiv bewertet.


Lindt & Sprüngli (PS: +6,1%; N: +3,6%) konnten deutlich avancieren. Die Papiere profitieren von einer Hochstufung durch die ZKB. Die Analysten sehen Lindt & Sprüngli für künftiges Wachstum gut positioniert. (awp/mc/pg/29)

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