CH-Schluss: Fester unter Tageshoch

Zwar werde das vom künftigen US-Präsidenten Barack Obama angeschobene Konjunkturprogramm positiv gewertet, doch die Aufwärtsbewegung der vergangenen Tage dürfte nach Ansicht von Börsianern schon bald vorbei sein und einer Konsolidierung Platz machen. Dies zumal sich die US-Rezession gemäss den neuesten Daten verschärft hat.


Der SMI schloss 0,75% oder 43,22 Punkte höher auf 5’799,31 Einheiten (Tageshoch 5’881). Der 30 Titel umfassende SLI gewann 1,22% auf 838,09 Punkte und der breite SPI 0,86% auf 4’787,95 Punkte.


Im Blick der Anleger standen am Berichtstag Logitech (-9,2% auf 16,36 CHF). Der Hersteller von Computer-Peripheriegeräten schockierte die Anleger am Morgen mit einer Gewinnwarnung und baut 15% der fixen Belegschaft ab. Die Umsatzwachstums- und Gewinnziele für 2009 wurden sistiert. Nach Meinung von Experten ist das für Logitech überaus wichtige Weihnachtsgeschäft wohl «alles andere als erfreulich» verlaufen.


Im Finanzsektor drehten UBS am Nachmittag nach unten. Händler kolportierten Gerüchte, wonach die Grossbank für das vierte Quartal 2008 eine weitere Gewinnwarnung aussprechen muss. Ferner sei von einer weiteren Kapitalerhöhung via Bezugsrechtsemission zu hören. In der Schlussaktion schaffte die UBS-Aktie indes den Sprung aus der Verlustzone und schloss 0,8% höher auf 16,09 CHF. Die Aktien der Credit Suisse (-0,6% auf 31,82 CHF) gerieten in Sippenhaft.


Die Versicherer sahen Aufschläge bei ZFS (+2,6% auf 245 CHF) und Bâloise (+1,8% auf 83,90 CHF). Swiss Re (-0,6% auf 51,65 CHF) profitierten hingegen nicht von Daten des US-Rückversicherungsbrokers Guy Carpenter. Diesem zufolge sind die globalen Preise für Katastrophenrückversicherungen Anfang 2009 um 8% gestiegen.


Die defensiven Pharmatitel Roche (+1,1% auf 170,50 CHF), Novartis (+0,1% auf 54,05 CHF) und Actelion (+2,3% auf 60,30 CHF) standen auf der Gewinnerseite, kamen allerdings teilweise deutlich von ihren höchsten Notierungen zurück. Die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé schlossen unverändert bei 42,40 CHF.


Kräftige Kursaufschläge verbuchten konjunktursensitive Titel wie Kühne+Nagel (+4,4% auf 76,20 CHF), Geberit (+4,3% auf 124,10 CHF), Adecco (+2,3% auf 37,84 CHF), Petroplus (+6,3% auf 24,66 CHF), Richemont (+4,2% auf 22,26 CHF) oder ABB (+2,3% auf 16,95 CHF).


Im breiten Markt avancierten Cytos um weitere 22,7%, nach 17% gestern. Am Vortag hatte das Unternehmen gemeldet, dass der US-Branchenprimus Pfizer die Optionen zu bestehenden Verträgen eingelöst hat. Für die Lizenzen erhält Cytos Zahlungen von Pfizer und die Amerikaner erwerben die weltweiten Exklusivrechte für die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung definierter Impfstoffe.


Jungfraubahn legten um 7,1% zu. Das Unternehmen schaut betreffend der Gästefrequenz auf ein erfolgreiches Jahr 2008 zurück. Insgesamt seien im letzten Jahr 628’000 Besucher auf das Jungfraujoch gereist, teilte die Bahngesellschaft mit. Das sei das zweitbeste je erzielte Ergebnis.


Kardex (-6,6%) gaben trotz positiver Kommentare zu Managementveränderungen kräftig nach. Der bei sia Abrasives zurücktretende CFO Gerhard Marhle wird per 1. April neuer Finanzchef. Damit sei die Nachfolge von CFO Welte geregelt und damit auch eine gewisse Unsicherheit vom Tisch, was die Investoren sicher begrüssen dürften, hiess es im Handel. (awp/mc/pg/31)

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