CH-Schluss: Freundlich trotz Abschlägen bei Indexschwergewichten

Im weiteren Verlauf kämpfte der Markt daher mit der Marke bei 6’600 Punkten. Das Geschäft zwischen den Festtagen verlief Händler zufolge traditionell ruhig, zumal auch der Handelsplatz in London geschlossen war und wichtige Unternehmensnachrichten oder Konjunkturdaten fehlten. Die dünnen Handelsvolumina hätten Gelegenheit für Kurspflegeaktivitäten geboten, hiess es von Händlerseite. Bis zum Jahresende sei nun mit einer Fortsetzung solcher Transaktionen zu rechnen.


Bei Börsenschluss gewann der SMI 0,17% auf 6’591,01 Punkte bei einem Tageshöchststand von 6’606,05 Punkten. Das am letzten Handelstag vor Weihnachten erzielte Jahreshoch liegt bei 6’608,60 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,40% auf 1’008,09 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,17% auf 5’657,90 Punkte.


Deutlich gefragt waren am Berichtstag die Bankentitel UBS (+1,4%), CS (+1,3%) und Julius Bär (+1,2%). Bei der CS wehrte sich Verwaltungsratspräsident Hans-Ulrich Doerig gegen den Vorwurf, die Banken hätten aus der Krise nichts gelernt und würden weitermachen wie vorher. So habe die CS ein neues Geschäftsmodell, andere Risiken, eine andere Bilanz und ein anderes Vergütungssystem, betonte der VRP im Interview mit der «Südostschweiz am Sonntag». GAM (+0,3%) notierten gut behauptet.


Von den Assekuranzen wurden Swiss Re (+1,0%), ZFS (+0,9%) und Swiss Life (+0,8%) besonders gekauft. ZFS erneuert eine Rückversicherungsdeckung für Erdbebenrisiken in Kalifornien. Im Rahmen der Vereinbarung mit Lakeside Re ist ZFS zum Erhalt von bis zu 225 Mio USD im Falle eines oder mehrerer Erdbeben in Kalifornien während der dreijährigen Laufzeit des Vertrages berechtigt. Gegen den Trend im Minus notierten dagegen Baloise (-0,4%).


Bei ABB (+0,8%) und den mittlerweile SPI-kotierten OC Oerlikon (+3,3%) war gerüchtehalber von Kurspflegetransaktionen die Rede. Ebenso bei Swatch (+1,2%), die wie Richemont (+2,1%) mit an der Tabellenspitze im SMI/SLI standen.


Eine Belastung für den SMI waren dagegen die Indexschwergewichte Roche (-0,3%), Novartis (-0,4%) und Nestlé (-0,5%). Nestlé will in Brasilien um 20% wachsen und das Geschäft bis 2012 verdoppeln, wie Nestlé-Brasilienleiter Ivan Zurita in einem Interview mit «Folha de Sao Paulo» sagte. In Analystenkreisen zeigte man sich davon wenig erstaunt, decken sich die Pläne doch mit der Schwellenländerstrategie des Nahrungsmittelkonzerns. Kursbelastend wurden dagegen die Unsicherheiten hinsichtlich möglicher Übernahmeziele gewertet.


Mit der rote Laterne beendeten im SMI/SLI Adecco (-1,0%) den Handel. Händlern zufolge litten die Titel wie bereits in der Vorwoche unter Umschichtungen innerhalb des europäischen Stellenvermittlungssektors.


Am breiten Markt stiegen Temenos um 1,9%. Der Hersteller von Bankensoftware übernimmt für 81 Mio USD die Viveo Group, wie es bereits vor den Feiertagen geheissen hatte. Die Analysten der Bank Vontobel werten die Übernahme als einen klugen Schachzug zu einem vernünftigen Preis.


GNR gewannen 1,7%. Das Unternehmen hat mit Nova Bioenergia do Brasil Ltda einen neuen Investor.


Mit den kräftigsten Aufschlägen schlossen Leclanche (+10,7%) und New Venturetec (+9,8%), als grösste Kursverlierer dagegen mondoBiotech (-9,3%) oder CI COM (-7,1%). (awp/mc/ps/27)

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