CH-Schluss: Gewinne beinahe eingebüsst

In der Schweiz haben von den Bluechips-Unternehmen Julius Bär und Ciba über das abgelaufene Geschäftsjahr berichtet. Während der Vermögensverwalter die Anleger überzeugt hat, drehten die Titel des Chemiekonzerns im Laufe des Tages ins Minus.


Der SMI ging am Ende mit einem Plus von 26,94 Punkten oder 0,36% auf 7`446,95 Punkte aus dem Handel. Seit letzter Woche gab der Leitindex allerdings um insgesamt 4,7% nach. Der gekappte SLI gewann 0,56% auf 1`138,15 Punkte und der breiter gefasste SPI 0,40% auf 6`080,33 Punkte dazu.


Julius Bär (+2,9% auf 74,20 CHF) waren am Freitag bis zum Schluss weit vorne zu finden. Der Jahresabschluss hat mit Ausnahme der verwalteten Vermögen die Konsens-Prognosen der Analysten klar übertroffen und die Kommentatoren überzeugt. Die Anleger zeigten sich zudem erfreut über die neuen, höheren Finanzziele für den Zeitraum bis 2010. Im Wochenvergleich sind die Bär-Titel allerdings trotz diesen Avancen um 6,4% eingebrochen.


Fester als Julius Bär gingen am Freitag nur noch Syngenta (+4,0% auf 282,00 CHF) aus dem Handel. Wie die Bankenwerte konnten auch Syngenta einen Teil der massiven Vortagesverluste wieder aufholen. Die Titel erhielten nach den am Vortag publizierten starken Zahlen von einer Aufstufung durch die Citigroup sowie von einer Kurszielerhöhung durch Lehman Brothers Auftrieb.


Festere Schlusskurse waren etwa noch bei Synthes (+2,6% auf 138,50 CHF), und den SLI-Werten Petroplus (+1,9% auf 71,60 CHF) oder Lonza (+2,2% auf 138,80 CHF) zu sehen. Die Bank Vontobel erhöhte nach dem gestrigen Zahlenausweis das Kursziel für Petroplus. Auf der Gewinnerseite sind zudem noch CS (+0,8% auf 57,05 CHF; -8,4% zur Vorwoche), die am Dienstag Zahlen präsentieren, und das Schwergewicht Nestlé (+0,9% auf 473,00 CHF) zu erwähnen. Bei Nestlé dürfte allenfalls das gute Jahr der Schweizer Schoggiindustrie etwas geholfen haben.


Weiter standen nach dem Jahresergebnis auch noch Ciba (-0,3% auf 42,64 CHF) im Rampenlicht. Die Titel tendierten lange im Plus, ehe sie in die Verlustzone rutschten. Das Jahresergebnis wurde teilweise kritisch kommentiert. Positiv erwähnt wurden jedoch die Trendwende in der Papiersparte sowie die trotz höherer Rohstoff- und Energiepreise gehaltene Bruttomarge. Als negatives Signal wurde die Kürzung der Dividende empfunden.


Noch grössere Verluste im SLI verzeichnete beispielsweise Actelion (-1,4% auf 52,15 CHF), Roche (-0,8% auf 191,60 CHF) oder UBS (-0,7% auf 41,00 CHF). Bei Roche hat die Citigroup das Kursziel reduziert.


Am breiten Markt gewannen Kuoni 1,2%. Der Reisekonzern geht mit der Fluggesellschaft Swiss eine strategische Partnerschaft ein und verkauft gleichzeitig die Edelweiss Air an Swiss, was in Marktkreisen als sinnvoll und positiv erachtet wurde.


Kudelski sind gar um 3,0% gestiegen, nachdem der Titel am Mittwoch wegen Hackerangriffen beim Kunden Premiere noch abgestürzt war. Kudelski übernimmt die amerikanische EmbedICs, Inc, welche hoch entwickelte Sicherheitslösungen für den digitalen TV-Markt anbietet. Für die Bank Vontobel ist dies ein «entscheidender Schritt» zur Verbesserung der Sicherheit der Zugangssysteme von Kudelski.


Swissquote (+3,9%) sind nach den guten Jahreszahlen und einem starken Beginn auf das Vortagesschlussniveau gegen Handelsende noch ins Plus geklettert. Quadrant schlossen dagegen nach der Vorstellung des Umsatzes gehalten und Basilea (+1,1%) büssten einen kleinen Teil der guten Gewinne aus dem frühen Geschäft wieder ein. Der Jahresumsatz hat die Erwartungen zwar verfehlt, dafür ist der Verlust klar geringer ausgefallen als prognostiziert.


Stark nachgefragt wurden die Aktien von Modekonzern Charles Vögele (+9,2%). Die Textilgruppe meldete, dass der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) seine Beteiligung auf insgesamt 3,16% erhöht hat, was Übernahmespekulationen auslöste. (awp/mc/gh)

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