CH-Schluss: Gut behauptet dank Nestlé – Banken schwach

Der Markt sei noch immer leicht nervös und nach wie vor werde das Geschehen vor den Sorgen um Schieflagen bei Hedge-Fonds geprägt, hiess es.


Spekulationen auf eine Senkung auch des Leitzinses durch die US-Notenbank begleiteten den Handel den ganzen Tag über, verflachten allerdings etwas im Tagesverlauf. In der Zwischenzeit rechne allerdings eine Mehrheit der Marktakteure bereits bei der nächsten Sitzung der Notenbank mit einer Zinssenkung.


Von der Zahlenseite her bestimmten Unternehmen aus dem breiten Markt das Bild. Mit Forbo, Lindt & Sprüngli, Galenica, Sarasin, Swisslog, Mobilezone, BCV oder Sulzer publizierte eine ganze Reihe von SPI-Unternehmen den Halbjahresausweis.


Der SMI gewann bis um 17.30 Uhr 8,88 Punkte oder 0,10% auf 8’603,21 Zähler. Der 30 Titel umfassende SLI stieg um 0,06% auf 1’293,49 Punkte und der breiter gefasste SPI um 6,70 Punkte oder 0,10% auf 6’990,32 Einheiten.


Das Bluechip-Barometer SMI wurde von den Abgaben der Grossbankenaktien UBS (-1% auf 62,60 CHF) und CS (-0,3% auf 79,25 CHF) belastet. In den Handelsräumen wurden Gerüchte kolportiert, ein britischer Versicherer leide unter der Hypothekenkrise. Andere Stimmen wollten wissen, der UBS stehe ein grösserer Stellenabbau ins Haus. Alle Meldungen aus diesem Sektor würden momentan negativ aufgenommen oder interpretiert, so ein Händler.


Julius Bär (+2,5% auf 78,35 CHF) profitierten von Umschichtungen und den starken Zahlen der im SPI gelisteten Privatbank Sarasin (+5,8%).


Nobel Biocare stiegen um 1,6% auf 313,75 CHF. Am Vortag hatte die Citigroup die Nobel-Aktien zum Kauf empfohlen. Synthes (+0,7% auf 134,90 CHF) profitierten von der Mitteilung, dass die staatliche amerikanische Krankenkasse Medicare den Einsatz der künstlichen Bandscheibe ‹ProdDisc C› teilweise rückvergüten will.


Bei den Zyklikern litten Adecco (-1,1% auf 76,10 CHF) unter einer deutlichen Kurszielsenkung durch die Deutsche Bank. ABB rückten hingegen um 0,9% auf 26,85 CHF vor.


Unterstützung erhielt der Markt einmal mehr von Nestlé (+1,6% auf 498,25 CHF). Nach dem Kursplus von beinahe 10% von letzter Woche, seien die Titel auch in dieser Woche gesucht. Novartis zeigen sich wenig beeindruckt von wieder aufgekommenen Übernahmespekulationen, wonach der Basler Pharmakonzern an Bayer interessiert sein soll, und gingen mit einem Abschlag von 0,4% auf 63,00 CHF aus dem Tag. Roche büssten 0,1% auf 208,60 CHF ein.


Im breiten Markt sorgten Sulzer (-3,2%) für Gesprächsstoff. Der Rückzug von Victory sowie die Halbjahreszahlen wurden positiv aufgenommen. Nach einem festen Start litten die Titel unter Gewinnmitnahmen. Händler berichteten von einer Glattstellung von im Vorfeld der Ergebnispräsentation spekulativ aufgebauten Engagements.


Auch Lindt & Sprüngli (N: +4,4%) hat mit den Gewinnzahlen die Erwartungen klar übertroffen. Erfreut zeigten sich die Kommentatoren insbesondere darüber, dass die gestiegenen Rohstoffpreise nicht auf die Margen des Schokoladeproduzenten durchgeschlagen haben.


Deutlich fester tendierten auch Galenica (+5%) nach Zahlen. Forbo (-3,2%) und die BCV (-4,3%) wurden für ihre Zahlen hingegen abgestraft. (awp/mc/pg)

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