CH-Schluss: Gut behauptet – Gemischte Konjunktursignale aus den USA

Im Einklang mit sich erholenden US-Aktienbörsen konnte der Schweizer Markt am späteren Nachmittag wieder in die Gewinnzone zurückkehren.


Vor allem der klar schlechter als erwartet ausgefallene Empire-State-Index, der eine deutliche Eintrübung der Aussichten für das verarbeitende Gewerbe in den USA anzeigte, drückte auf die Stimmung der Investoren. Ausserdem stieg die US-Inflation im November vor allem wegen hoher Energiepreise stärker an als erwartet. Die etwas später veröffentlichten Zahlen zur Industrieproduktion deuteten dagegen wieder auf die Konjunkturerholung hin.


Der SMI schloss 0,1% höher auf 6’439,4 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,18% auf 985,7 Punkte und der breite Swiss Performance Index 0,15% auf 5’538,15 Punkte zu.


UBS (+1,3%) konnte die stärksten Avancen unter den SMI-Titeln verbuchen. Am Dienstag wurde bekannt, dass es in der Schweiz keine juristische Aufarbeitung zu der US-Steueraffäre und den Verlusten am US-Immobilienmarkt geben wird: Weder der Verwaltungsrat noch die Zürcher Staatsanwaltschaft wollen gegen die damaligen Verantwortlichen rechtliche Schritte einleiten.


Die weiteren Finanztitel zeigten dagegen ein gemischtes Bild. Credit Suisse (-1,3%) beendete den Handelstag im Minus, während Julius Bär (+0,9%) und auch der SLI-Titel GAM (+2,1%) deutlich zulegten. Die Valoren des Rückversicherers Swiss Re, der den Einstieg in das Geschäft mit Langlebigkeitsrisiken von Pensionskassen vermeldete, stiegen um 0,8%.


Swiss Life (-0,2%) verloren dagegen, nachdem das Unternehmen am Donnerstag am Investorentag Zielsetzungen für 2012 bekannt gegeben hatte. Analysten beschrieben das neu formulierte Eigenkapitalrendite-Ziel einerseits als «sehr ambitiös» und andererseits auch als «unter den Markterwartungen». Auch Branchenkollegin Zurich Financial Services (-0,5%) schlossen billiger, während Baloise (+0,1%) den Tag leicht im Plus beschlossen.


Unter den gemischten Konjunkturdaten litten auch die zyklischen Titel Adecco (-1,6%) und ABB (-0,3%). Zu den Gewinnern im SMI zählen dagegen Richemont (+1,1%), Holcim (+0,9%) und Synthes (+0,7%), die von einer Kurszielerhöhung der UBS profitieren konnten.


Auffallende Kursavancen wiesen Nobel Biocare (+4,2%) auf. Dahinter dürfte unter anderem das französische Institut CA Chevreux stecken, welches die Papiere ihren Anlagekunden aggressiv zum Kauf empfehle, hiess es von Seiten eines Marktbeobachters. Ebenfalls deutlich zulegen konnten Clariant (+2,1%). Der Hedge Fund BlackRock vermeldete am Morgen eine Beteiligung von 4,1% an dem Chemieunternehmen.


Im breiten Markt mussten Schulthess (-9,7%) herbe Verluste hinnehmen. Das Unternehmen warnte vor einer rückläufigen Performance im laufenden Geschäftsjahr: Schulthess werde 2009 die hohen Vorjahresergebnisse nicht erreichen können, hiess es. Für 2009 sei nun insgesamt mit einem Bruttoumsatz in der Grössenordnung von 330-340 Mio CHF und einer EBIT-Marge von 12-13% zu rechnen.


Auch die EG Laufenburg (-4,0%) finden sich am Tabellenende, Das Energieunternehmen legte Zahlen für das Geschäftsjahr 2008/09 vor, die unter den Erwartungen der Analysten ausfielen. Das laufende Geschäftsjahr 2009/10 dürfte noch anspruchsvoller als das vergangene werden, hiess es von Seiten der EGL.


Forbo (+3,0%) zählen dagegen zu den Gewinnern, nachdem das Unternehmen weitere Schulden in Höhe von 173 Mio CHF im Zusammenhang mit einem US Private Placement zurückbezahlt hat und gleichzeitig für das Geschäftsjahr 2009 einen Reingewinn von 70 Mio CHF in Aussicht gestellt hat. (awp/mc/pg/31)

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