CH-Schluss: Im Minus – Warten auf Start der Berichtssaison

Händler berichteten zu Beginn des US-Handels von vorsichtigen Käufen, nachdem der US-Leitindex am Vortag auf den Stand von April zurückgefallen war. Allerdings blieben die Investoren insgesamt weiterhin zurückhaltend und die Börsen in den USA fielen bis zum Handelschluss in Europa wieder ins Minus. Gespannt wartet der Markt auf den Beginn der Berichtssaison, die nach Handelsschluss in den USA mit der Zahlenvorlage von Alcoa beginnt.


Der SMI verlor bis zum Schluss 0,75% auf 5’289,39 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index gab um 1,25% auf 782,97 Stellen nach und der breite Gesamtmarkt (SPI) um 0,77% auf 4’561,16 Punkte.


Am Ende der Tabelle von SMI/SLI notierten die Aktien von OC Oerlikon (-8,2%) und Nobel Biocare (-4,5%). Ab September werden die Valoren des Dentalimplantateherstellers sowie die Papier von Bâloise (-3,2%) nicht mehr im SMI gehandelt. Für sie rücken Lonza (+1,9%) und SGS (+0,1%) nach. OC Oerlikon verabschieden sich aus dem SLI. Sie werden durch GAM, die Asset Management-Abspaltung von Julius Bär (-3,1%), ersetzt.


Auch andere Finanzwerte litten unter Abgaben. So büssten Swiss Re 4,0%, Swiss Life 2,9% und UBS 3,4% deutlich ein. Die Grossbank ist weiterhin im Bann des US-Steuerfalls. Die Commerzbank hat das Kursziel für die Valoren auf 14,50 (15,60) CHF gesenkt. Nebst dem Problem mit den US-Steuerbehörden verwiesen die Experten auf den anhaltenden Abfluss von Kundengelder. Das Rating Hold wurde bestätigt. Credit Suisse (-1,7%) hielten sich etwas besser.


Zu den grössten Verlierern gehörten auch Holcim (-4,5%). Der Zementhersteller hat für die Mitte Juni angekündigte Kapitalerhöhung einen Bezugspreis für die Namenaktien von 42 CHF festgelegt, was einem Bruttoemissionserlös von 2,1 Mrd CHF entspricht. Zudem teilte der Konzern mit, dass der Geschäftsgang bis und mit Mai verhalten ausgefallen ist.


Nur leichte Verluste verzeichneten Richemont (-1,6%). CEO Norbert Platt sagte gegenüber der «Finanz und Wirtschaft», er erwarte keine rasche Rückkehr der Kauflust bei den Konsumenten. Auch in den USA sei bis Ende Jahr nicht von einem veränderten Kaufverhalten auszugehen. Trotzdem zeigte sich der CEO zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr. Swatch (-3,6%) büssten deutlich mehr ein.


Gesucht waren heute vor allem defensive Werte. Neben Givaudan (+1,6%) und Actelion (+0,8%) kauften Anleger auch Roche (+0,9%) und Novartis (+0,6%). Die beiden SMI-Schwergewichte verhinderten grössere Abgaben im Leitindex. Novartis profitierten von einer weiteren Zulassung für Rasilez in Japan. Belastend wirkte sich hingegen positive Nachrichten von Amgen zu einem Konkurrenzprodukt zu Zometa aus. Händler sprachen denn auch von einem gemischten Nachrichtenfluss beim Pharmakonzern.


Am breiten Markt fielen vor allem Ascom (-8,0%) und Apen (-7,7%) mit deutlichen Abgaben auf. Auch Swissquote (-3,9%) lagen auf dem Angebotstisch. Die Titel werden ab September ins «Middle»-Segment des SPI vorrücken. Unter Druck standen auch Burckhard Compression (-6,5% oder 8,80 CHF), allerdings wurden die Titel Ex-Dividende (6 CHF) gehandelt.


Positiv setzten sich Looser (+4,3%) und Loeb Holding (+4,1%) in Szene. (awp/mc/ps/29)

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