CH-Schluss: Ins Plus gedreht – UBS vor Aktionärstreffen beflügelt

Über dieses werden die Aktionäre am Donnerstag der a.o. Generalversammlung der UBS in Luzern abstimmen. Zum Teil deutlich negative Konjunkturdaten aus den USA konnten dem Aktienmarkt nur wenig anhaben. Sowohl die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter als auch der Chicagoer Einkaufsmanager-Index und der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan fielen schlechter aus als prognostiziert. Auch die Zahl der im Oktober verkauften Neubauten blieb unter den Erwartungen. Weitere Makrodaten blieben weitgehend im Rahmen.


Die Wall Street zeigte sich trotz der eher ungünstigen Daten unbeeindruckt und rückte bis gegen Handelsschluss in Europa in die Gewinnzone vor. Händler erklärten dazu, es sei in den Kursen ohnehin schon viel Pessimismus eingepreist.


Hierzulande gewann das Blue Chips Barometer SMI 20,17 Punkte bzw. 0,37% auf 5’498,56 Punkte und schloss damit knapp unter dem Tageshoch von 5’515,51. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückte 0,58% auf 768,52 Zähler vor und der breite Markt SPI 0,29% auf 4’533,86 Stellen.


UBS (+2,7% auf 14,80 CHF) legten einen weiten Weg bis ins obere Tabellendrittel zurück und machten die Tiefstände vom frühen Nachmittag (-8,4% auf 13,20 CHF) damit bis zum Schluss wieder wett. Vor der morgigen ausserordentlichen Generalversammlung der Grossbank veröffentlichte die SNB Details zur geplanten Auslagerung von Aktiven. Dabei wird die Zweckgesellschaft in Bern und nicht auf den Cayman-Islands domiziliert sein. SNB-Direktoriumsmitglied Philipp Hildebrand sprach in einem Interview zudem von «hoffnungsvollen Zeichen», dass sich die Lage für die UBS entschärft habe.


Julius Bär (-2,5% auf 37,22 CHF) und CS (-2,2% auf 31,50 CHF) konnten nicht Schritt halten, erholten sich jedoch von ihren Tagestiefs. Die Grossbank will sich Medienberichten zufolge von ihrer Sparte «Global Investors» trennen und bevorzugt dabei offenbar den britischen Vermögensverwalter Schroders als Käufer.


Beim Spitzenreiter Syngenta (+6,0% auf 209,10 CHF) verwiesen Händler auf positive US-Vorgaben vom Vortag und berichten von Anlagekäufen in- und ausländischer Institutioneller. Auch die Tatsache, dass das Unternehmen eine Anleihe begebe, wirke stützend, hiess es.


Stark gefragt waren daneben Holcim (+3,5% auf 51 CHF), Logitech (+3,0% auf 15,65 CHF) und ABB (+2,4% auf 14,75 CHF).


Die Assekuranzen verteilten sich zum Handelsende über das Tableau, dies nach zum Teil deutlichen Verlusten. Während ZFS (+2,5% auf 218,30 CHF) stark zulegten, zeigten sich Swiss Re (+0,1% auf 44,58 CHF) und Bâloise (-0,1% auf 64 CHF) kaum verändert; Swiss Life (-0,6% auf 69,60 CHF) schlossen etwas tiefer.


Einen Vorzeichenwechsel gab es bei den defensiven Roche (+0,5% auf 163,80 CHF) und Novartis (+0,7% auf 53,40 CHF), die fester aus dem Handel gingen. Zunächst war von Sektorrotationen zu Lasten der Pharmaindustrie die Rede. Allerdings hatte Novartis-CEO Daniel Vasella in einem Interview ein Rekordergebnis für das laufende Jahr in Aussicht gestellt. Nestlé (-1,2% auf 41,36 CHF) hingegen konnten das negative Terrain nicht verlassen.


Swatch (-1,3% auf 134,20 CHF) standen zeitweise unter starkem Verkaufsdruck. Händler führten die Kursverluste auf eine Gewinnwarnung des US-Kooperationspartners Tiffany anlässlich des Quartalsausweises zurück. Auch Richemont (-2,8% auf 19,64 CHF) gerieten ins Straucheln.


Nobel Biocare (-3,2% auf 17,05 CHF) waren zunächst gesucht, wurden dann jedoch abgestraft. Am Tabellenende rangierten Kühne + Nagel (-4,7% auf 65,75 CHF).


Im breiten Markt brachen Basilea (-36,6% auf 96 CHF) bis auf ein Zwischentief von 87 CHF ein, belastet von einem «Complete Response Letter» der US-Gesundheitsbehörde FDA. Diese forderte für das Antibiotikum Ceftobiprole wegen angeblicher Unklarheiten bei der Beschaffenheit der Studien weitere Informationen ein.


Bell (Aktie +5,0%) geriet mit der Übernahme der Mehrheit an der deutschen Abraham Gruppe per Anfang 2009 in den Blick der Anleger.


Grössere Avancen gab es auch bei Von Roll (+6,4%). Die Aktionärsgruppe um den deutschen Investor August von Finck hat den Anteil am Industrieunternehmen indirekt auf insgesamt 66,75% weiter ausgebaut.(awp/mc/pg/34)

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