CH-Schluss: Kaum verändert – US-Daten und Gewinnmitnahmen belasten

Angesicht enttäuschender Konjunkturdaten verbuchte der US-Leitindex Dow-Jones-Index bis Handelsschluss in Europa leichte Verluste. In den USA waren die Auftragseingänge für langlebige Güter im Juni überraschend gefallen. Überwiegend negative Nachrichten kamen auch aus dem Unternehmenssektor. Nächster Termin auf der Agenda sind die Aussagen der US-Notenbank am Abend im «Beige Book» zur wirtschaftlichen Entwicklung.


Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 0,04% höher auf 6’277,49 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,05% auf 965,47 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,05% auf 5’549,03 Stellen.


Swiss Life (+2,7%), die laut Händlern zuletzt vernachlässigt wurden, fanden wieder Käufer und rückten bis an die Tabellenspitze im SMI/SLI vor.


Transocean (+2,6%) kletterten nach einer erhöhten Einstufung auf «Marktgewichten» von «Untergewichten» durch die ZKB. Der Analyst sah höhere Risiken und den Margendruck durch den jüngsten, markanten Kursrückgang der Aktie verstärkt eingepreist.


Nobel Biocare legten um 1,6% zu, wobei Händler auf die gestiegenen Erwartungen verwiesen, dass sich das Marktumfeld beim Dentalersatz erholen dürfte.


Einige Bankentitel konnten auch nach den gestrigen Gewinnen weiter zulegen, so vor allem CS (+1,1%). Julius Bär (+0,2%) und UBS (+0,1%) bauten die Avancen im Verlauf wieder ab. Im Nachgang zum gestrigen Zahlenausweis der Grossbank gab es eine Reihe von Kurszielanpassungen sowie eine Heraufstufung auf «Buy» («Neutral») durch Natixis.


ABB (+1,1%) profitierten von Unternehmensnachrichten. Der Konzern erhöhte den Anteil an der indischen Tochtergesellschaft ABB Indien wie geplant auf 75%. Die ZKB wertete die Neuigkeit als «leicht positiv».


Swatch und Richemont (je -0,3%) – in der ersten Handelshälfte noch mit kräftigen Kursaufschlägen – schlossen im Minus. Die anfänglich positive Wirkung der guten Zahlen von LVMH ist im Tagesverlauf schnell verpufft.


Holcim (-1,5%) litten unter den Zahlen des mexikanischen Konkurrenten Cemex. Dieser hatte am Vortag einen unerwarteten Verlust ausgewiesen. Am Tabellenende standen die ebenfalls konjunktursensitiven Adecco (-2,1%).


Bei Syngenta (-2,2%) kam es zu deutlichen Verlusten. J.P. Morgan senkte die Titel auf «Neutral» von «Overweight».


Geschäftszahlen am Donnerstag legen unter den Bluechips Clariant (-0,3%), Synthes (-0,7%) und Logitech (+1,9%) vor.


Im breiten Markt brachen EFG International (-20,3%) massiv ein, zeitweise gaben die Titel sogar um bis zu 26% nach. Die Privatbank ist mit Hedge-Funds-Geschäften und strukturierten Produkten tief in die roten Zahlen gefallen. Dagegen haussierten Day Software (+31,2% auf 137,80 CHF), nachdem das Übernahmeangebot des US-Branchenriesen Adobe zu 139 CHF pro Aktie bekannt wurde.


ADB (-6,5%) gerieten nach Halbjahreszahlen unter Druck. Die Herstellerin von Set-Top-Boxen hat sowohl einen Umsatz- als auch Ergebnisrückgang vermeldet. Zudem dürften sich die Engpässe bei der Zulieferung von Komponenten bis ins kommende Jahr erstrecken.


Addex (-3,4%) verringerte unterdessen den Reinverlust und die Walliser Kantonalbank (+1,0%) steigerte im ersten Halbjahr den Bruttogewinn. Eine überraschende Gewinnwarnung gab es von EGL (-1,9%). Der Energiekonzern erwartet neu im Gesamtjahr 2009/10 ein negatives Unternehmensergebnis im unteren zweistelligen Millionenbereich.


Vor dem nachbörslichen Zahlenausweis gaben Temenos 1,2% nach. (awp/mc/ps30)

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